Bathory - The Return...

Review von T.Roxx vom 15.07.2018 (7800 mal gelesen)
Bathory - The Return... Es ist mal wieder Zeit, sich einem Klassiker zu widmen. Im Mai 1985 - knapp ein halbes Jahr nachdem das Debüt erschienen ist - veröffentlichten BATHORY den Nachfolger "The Return...". Quorthon wurde bei den Aufnahmen teilweise durch Stefan Larsson (Drums) und Andreas Johansson (Bass) unterstützt, wobei Quorthon auf diesem Album auch zusätzlich Bass gespielt hat.

Eröffnet wird der Reigen durch das sehr bedrohlich klingende 'Revelation Of Doom', einer Kollage aus düsterem Ambient, zu dem sich entfernte Schreie und eine kreischende E-Gitarre gesellen; die Bässe übersteuern bei diesem Stück - ob das so gewollt oder einfach nicht gekonnt war/ist, wird wohl ewig im Unklaren bleiben. Zumindest tragen diese Übersteuerungen etwas zu der unheimlichen Atmosphäre bei. Es folgt 'Total Destruction'. Der Track geht ganz klar in die mit dem Debüt eingeschlagene Richtung; ein finsterer Track mit simplem Riffing, hohem Tempo. Im Mittelteil wird das Riffing etwas melodiöser, bevor es mal kurz doomig wird. Nach dem Break geht es wieder in schnellem Tempo weiter, bevor der Track abrupt endet. Das folgende 'Born For Burning' hat ein sehr melodisches und prägendes Hauptriff und geht nach heutigen Maßstäben als Blaupause für Black'n'Roll durch (ähnlich dem Song 'Necromansy' vom Debüt) - diesmal aber gepaart mit einigen doomigen Passagen. Dieser Song wurde später oft gecovert, die bekannteste Version stammt vermutlich von SATYRICON, die den Song 1996 coverten. 'The Wind Of Mayhem' ist pures VENOM-Worshippin' inklusive Krach-Gitarrensoli. Dasselbe trifft auch auf die folgenden Nummern 'Bestial Lust' und 'Possessed' zu, wobei Quorthons Stimme gerade bei 'Possessed' böser rüberkommt als der gute Cronos. Mit 'The Rite Of Darkness' kommt eine Black'n'Roll-Nummer, die wieder ein Riff mit Wiedererkennungswert hat. Das Solo klingt sehr stark improvisiert und nicht auskomponiert - ein Ende hat das Stück irgendwie nicht, sondern geht nahtlos in 'Reap Of Evil' über. Diesen Song kennzeichnet neben unmotiviert irgendwo auftauchenden Mini-Improvisationen vor allem eine plötzliche Drosselung des Tempos, zu dem eine dämonische Stimme ein paar Zeilen sagt, bevor das Tempo wieder stark anzieht. Auch hier haben wir zum Schluss eine Art "First Take"-Krachgitarrensolo. Die folgenden Tracks 'Son Of The Damned' und 'Sadist' bescheren dem Hörer nichts Neues, außer das 'Sadist' ein Riff aufgreift, das so ähnlich bereits in 'Born For Burning' genutzt wurde. 'The Return Of Darkness And Evil' ist nicht nur der Titeltrack des Albums, sondern auch gleichzeitig der letzte "richtige" Song. Der Song beginnt im Chaos, bevor er nach 20 Sekunden richtig losgeht. Eine rohe, düstere Uptempo-Nummer, die sehr von dem Refrain und der dazugehörigen Harmonie lebt - auch diese Nummer wurde später von unzähligen anderen Bands gecovert. Beendet wird die Platte von dem Outro, welches auch das Debüt abgeschlossen hat.

Man merkt, dass sich im Vergleich zum Vorgänger kompositorisch nicht soviel getan hat - im Gegenteil, vermutlich sind viele der auf "The Return..." enthaltenen Songs aus der gleichen Entstehungsphase wie die Songs des Debüts. Das ist allerdings wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass "The Return..." ein halbes Jahr nach Veröffentlichung des Debüts das Licht der Welt erblickte. Der Sound ist ähnlich rumpelig, der Bass an vielen Stellen arg übersteuert. Der Drummer macht einen guten Job und lockert die Kompositionen durch häufige Fills auf. Die Kritiken zu diesem Release reichten damals von Euphorie bis Verriss und Quorthon wurde nach wie vor von vielen Mainstream-Magazinen vorgeworfen, dass BATHORY ja nur ein VENOM-Plagiat sei. All das änderte nichts daran, dass BATHORY langsam aber sicher zu einem Kult wurde und auch "The Return..." heute noch von vielen verehrt wird. Mit 'Born For Burning' und 'The Return Of Darkness And Evil' hat es immerhin zwei Songs an Bord, die so etwas wie Szene-Hits geworden sind. Auch wenn das Album insgesamt nicht so bahnbrechend und beliebt ist wie das Debüt, so ist die hier vorherrschende Atmosphäre nach meinem Dafürhalten noch ein Stückchen finsterer als auf dem Debüt.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
A1. Revelation Of Doom
A2. Total Destruction
A3. Born For Burning
A4. The Wind Of Mayhem
A5. Bestial Lust (Bitch)
B1. Possessed
B2. The Rite Of Darkness
B3. Reap Of Evil
B4. Son Of The Damned
B5. Sadist (Tormentor)
B6. The Return Of Darkness And Evil
B7. Outro
Band Website: www.bathory.se
Medium: LP
Spieldauer: 36:57 Minuten
VÖ: 30.04.1985

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten