Massive Wagons - Triggered! | |
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Review von Stormrider vom 16.11.2022 (3319 mal gelesen) | |
Fehlendes Arbeitsethos kann man den Briten MASSIVE WAGONS nicht vorwerfen. Zu Beginn der Karriere fast jährlich, nunmehr im Zweijahresrhythmus, veröffentlichen sie ein neues Album. Und schaut man sich die Promofotos an, dann mangelt es ihnen auch nicht an Spaß inne Backen. Hat ein wenig was von STEEL PANTHER oder auch J.B.O. - auf jeden Fall bewusst komisch gestaltet. So man das denn komisch findet. Trotzdem haben sie auf ihrem vorliegenden siebten Album, "Triggered!", lyrisch ein wenig die Zügel angezogen und legen auch mal sozialkritisch die Finger in die derzeit offenen Wunden. Musikalisch bleibt allerdings doch vieles an der seichten Oberfläche. Das Album wird vom aggressiv betitelten Opener 'Fuck The Haters' eröffnet, der aber eher dem Pop Punk (wie ihn GREEN DAY oder auch BLINK 182 zum Besten geben) zuzurechnen ist, denn einer metallischen Abrissbirne. 'Generation Prime' und 'No Friend Of Mine' sind hörbar von SYSTEM OF A DOWN beeinflusst, während sich 'A.S.S.H.O.L.E' wie der kleine Bruder von 'Hey! Ho! Lets Go!' oder auch 'R.A.M.B.O' anfühlt. 'Skateboard' ist dann in der Tat typischer Skatepunk und der Titeltrack hat durch seinen 'Keep Yourself Alive'-Touch eine britische 70er-Note. Was durch die ganzen Songvergleiche bereits deutlich wird, das fühlt sich beim Hören von "Triggered!" auch genauso an. Man hat das alles schon mal gehört. Und eben oft auch besser oder zumindest schon so oft, dass es sich gar nicht mehr frisch anfühlt, sondern wie ein Nostalgietrip. Alles was in den frühen 2000ern mal aktuell war wird aufgegriffen und mit der einen oder anderen rockigen Idee angereichert. Die Produktion von Chris Clancy und Colin Richardson passt dazu wie der Arsch auf den Eimer, denn sie ist kantenlos und glatt ausgefallen. Das ist im Gesamtkontext gar nicht negativ zu sehen, denn sie passt ja, aber was mir persönlich an dem Album einfach fehlt, das ist Eigenständigkeit. "Triggered!" soll dazu einladen den Hörer zu triggern, erklärt Sänger Barry Mills im Promotext, und genau das tut es musikalisch kaum. Vor zwanzig Jahren war das chaotische Singen von SOAD etwas vollkommen Neues. Heute wirkt es fast schon altbacken, Gleiches gilt für die typischen easy listening Punkvibes. Da hilft es auch nicht, dass das männliche markante, stark tätowierte Gesicht auf dem Cover rosa Lidschatten hat. Auch das dürfte in 2022 kaum noch dafür sorgen, dass sich jemand massiv getriggert fühlt, was aber die Zielsetzung des Bildes sein soll. Da triggert es mich vielmehr, dass es 45 Versionen gibt, damit sich die Die-Hard-Fans auch mindestens sechs davon ins Regal stellen. Versteht mich nicht falsch, das Album ist in sich stimmig und wäre 2002 bestimmt eigenständig gewesen, aber eben nicht mehr 2022. Dass es dennoch, zumindest in UK, hoch charten wird, das bezweifle ich trotzdem nicht. Denn dafür haben sich die MASSIVE WAGONS durch ihr beständiges Touren und die regelmäßigen Veröffentlichungen eben bereits eine sehr breite Fanbasis erspielt. Wer mit den genannten Referenzen was anfangen kann oder einen Pop-punkigen Nostalgietrip sucht, der hört rein. Wer seinen Rock dreckig, mit Ecken, Kanten und Härte mag, der wird eher Schwierigkeiten mit dem Album haben. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fuck The Haters 02. Please Stay Calm 03. Generation Prime 04. Asshole 05. Skateboard 06. Gone Are The Days 07. Triggered 08. Guilia 09. Germ 10. Never Been A Problem 11. Big Time 12. Sawdust 13. No Friend Of Mine | Band Website: Medium: CD + digital Spieldauer: 47:01 Minuten VÖ: 28.10.2022 |
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