Manigance - Machine Nation | |
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Review von baarikärpänen vom 02.02.2018 (4692 mal gelesen) | |
![]() ![]() Denn viele Scheiben der angesprochenen Bands beziehen ihren Reiz aus der Verbindung Musik und Sprache. Die muss man nicht zwangsläufig verstehen, um Gefallen an der Mucke zu finden. Gleichzeitig ist das aber auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits funktioniert die Kombination bestens, andererseits verhindert sie aber auch einen höheren, internationalen, Bekanntheitsgrad. Ob das schlicht und ergreifend was mit Unkenntnis der englischen Sprache zu tun hat oder Ignoranz (wer schon mal in Paris war und versucht hat, nur mit Englisch durchzukommen, weiß in etwa, was ich meine), keine Ahnung. Fakt ist leider, dass eine Band wie MANIGANCE, trotz aller musikalischer Klasse, auch weiterhin nur eine kleine Gruppe Unentwegter ansprechen wird. Schade eigentlich! MANIGANCE haben seit Beginn ihrer Karriere 1995, in schöner Regelmäßigkeit, gute bis sehr gute Alben veröffentlicht. Und MANIGANCE sind ein Synonym für französischsprachigen Power Metal, der im Gegensatz zu SONATA ARCTICA, mit denen man MANIGANCE schon mal vergleichen kann, deutlich mehr Tiefe hat (ja, das geht!). Dass die Truppe nebenbei mit Acts wie DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und sogar den SCORPIONS auf der Bühne stand, mal eben mit "Récidive" das Album des Monats im französischen ROCK HARD abgeliefert hat, sagt schon eine Menge. Kein Wunder eigentlich, denn Gitarrist und Bandleader François Merle hat schon bei KILLERS gezeigt, was er drauf hat. Auch die Stimme von Didier Delsaux geht als eine der besten im Bereich Power Metal durch. Sowohl Merle als auch Delsaux glänzen wieder auf dem neuesten Output der Franzosen, "Machine Nation". Und doch muss man im Vergleich zu den Vorgängern Abstriche machen. "Machine Nation" startet, nach dem geschmackvollen Intro 'Adages', mit 'Face Contre Terre', ein Track, der alle Stärken der Franzosen in sich bündelt: toller Aufbau, Geschwindigkeit, Melodiösität, die bandtypischen, hymnischen Riffs und Keyboards. Nimmt man das direkt nachfolgende 'Ennemi' mal raus, ist der Rest der Scheibe leider deutlich langsamer. Nicht, dass Midtempo falsch wäre, aber durch diesen, nennen wir es ungeschickten, Schachzug, wird "Machine Nation" mit zunehmender Spieldauer etwas ermüdend. Sicher, auch in diesen Stücken passiert eine Menge, aber es fehlen einfach diese Aha-Erlebnisse. Die wirklich biedere Ballade 'Méandrès', an neunter Stelle positioniert, ist leider keines. Das ist natürlich Meckern auf höchstem Niveau, weil MANIGANCE mit "Machine Nation" im Power Metal-Sektor weiterhin die Nase ganz weit vorne haben. Noch weiter vorne wäre die Nase, wenn MANIGANCE auf englische Lyrics setzen würden. Aber das hatten wir ja schon ... Schlussendlich hat die Fanbase SONATA ARCTICA ja auch ihre Weiterentwicklung verziehen. Warum also nicht auch so bei MANIGANCE? Beim nächsten Mal dann wieder mehr Abwechslung und alles ist in Butter. Diejenigen, die MANIGANCE schon länger auf dem Schirm haben, werden mit "Machine Nation" weiterhin ihren Spaß haben. Neueinsteigern sei aber durchaus auch ein Blick auf die älteren Scheiben empfohlen, vor allem auf "Ange Ou Démon". Gesamtwertung: 7.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Adages 02. Face Contre Terre 03. Ennemi 04. Machination 05. Indifférent 06. Loin D´Ici 07. La Donne Doit Changer 08. Avec Des Si 09. Méandrès 10. L'un De L'Autre 11. Exutoire 12. Nouvelle Ere | Band Website: www.manigance.org Medium: CD Spieldauer: 59:08 Minuten VÖ: 02.02.2018 |
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