Sadist - Firescorched

Review von Metal Guru vom 11.06.2022 (6009 mal gelesen)
Sadist - Firescorched SADIST gründeten sich bereits Anfang der 90er im italienischen Genoa und sind jetzt - nach diversen Feinjustagen, Produktionen, Touren, Umbesetzungen und Verschnaufpausen - die beiden Langzeit- beziehungsweise Ur-Sadisten Trevor Nadir (Stimmen) beziehungsweise Tommy Talamanca (Saiten und Tasten). Seit 2020 verleihen die beiden "Frischlinge" Romain Goulon (Ex-BENIGHTED, Ex-NECROPHAGIST - Schlagzeug) und Jeroen Paul Thesseling (OBSCURA, Ex-PESTILENCE - bundloser Bass) SADIST beziehungsweise deren Sound NOCH individuellere, NOCH höherqualitativere, NOCH technischere Noten. Der Beipackzettel beschreibt SADIST beziehungsweise deren Sound als (Zitat) "... progressive Death Metal with jazz and Middle-Eastern influences". DAS kommt zwar so einigermaßen hin, ist mir persönlich aber viiieeel zu unpersönlich. Da ich SADISTs letzte Scheibe "Spellbound" für B4M besprochen und ihr aufgrund spontaner Gefallung siebeneinhalb Tropfen verpasst hab', wiederhole ich einfach, was sowohl gestern galt als auch heute gilt:

"Firescorched" ist nach SADISTs Debüt "Above The Light" (1993), den darauf folgenden Langdrehern "Tribe" (1996), "Crust" (1997), "Lego" (2000) und - nach fünfjähriger Gruppen-Passivität - "Sadist" (2007), "Season In Silence" (2010), "Hyaena" (2015) und "Spellbound" (2018) SADISTs neunte Full-Length. DIE beschreibt der Beipackzettel als ihr (Zitat) "... schnellstes, extremstes und experimentellstes Album". DAS mag gerne und gut sein, kann aber nur von dem oder der, der oder die alle Vorgänger-Scheiben kennt, bestätigt oder dementiert werden. Da ich DAS (von besagter Ausnahme mal abgesehen) nicht kann, nehme ich "Firescorched" als was es ist: Ein Album, das (Zitat) "... really creepy" klingt beziehungsweise 37 Minuten und 51 Sekunden (Zitat) "... real horror stories". Die Keyboards (= klaustrophobisches Klavier, obskure Orgel, strange Strings) nehmen inmitten des progressiv-metallischen Gitarrengemetzels eine mindestens gleichberechtigte Stellung ein. Das mag manchem Metalhead nicht schmecken, ebensowenig die seltenen, dafür umso virtuoseren (Gitarren-)Soli. Demgegenüber sind die Vocals (= generelles Grunzen, kurzzeitiges Keifen) nicht nur vergleichsweise laut, sondern aufgrund identifizierbarer Konsonanten, S- und Zischlaute auch verstehbar! Und die Kompositionen? DIE zeichnen sich durch abenteuerliche Akkordfolgen, interessante Instrumentals, seltsame Stimmung(en) und technisierte Taktarten aus. Alles zusammen ergibt eine ungewohnt ungewöhnliche "Listening Experience".

Drei Dinge fallen mir an SADIST 2.0 (wie sie Talamanca nennt) beziehungsweise "Firescorched" (besonders) auf: Der bundlose Bass, die gespenstischen Keyboards und das Instrumental 'Loa'. Nach haufenweisen Live-Performances (= Gods Of Metal, Hellfest, Wacken - mit ATROCITY, I AM MORBID, IRON MAIDEN, MEGADETH, MOTÖRHEAD, SLAYER und VITAL REMAINS) schaffen es die Italiener immer noch/immer wieder, sich nie für nur eine Richtung zu entscheiden und (positiv) zu überraschen. Acht angsteinflößende Todestropfen müssen in diesem gespenstischen Sonderfall wohl sein ...

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Accabadora (4:25)
02. Fleshbound (4:59)
03. Finger Food (4:01)
04. Burial Of A Clown (4:18)
05. Loa (3:49)
06. Aggression Regression (4:07)
07. Three Mothers And The Old Devil Father (4:13)
08. Trauma (Impaired Mind Functionality) (3:54)
09. Firescorched (4:05)
Band Website: www.sadist.it
Medium: CD
Spieldauer: 37:51 Minuten
VÖ: 20.05.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten