Dunkeltraum - Alpha | |
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Review von Rockmaster vom 06.12.2018 (5285 mal gelesen) | |
Thomas Tuchel und Franz Tausend sind die zwei bekanntesten Bürger Krumbachs. Ich habe die starke Vermutung, das wird noch eine Weile so bleiben. Habe ich noch versehentlich den Namen der Band statt DUNKELTRAUM als DUNKEL-RAUM gelesen, kamen gleich viele Assoziationen hoch. Zum Beispiel die, dass das Duett sein Album "Alpha" im selbigen DUNKEL-RAUM aufgenommen haben könnte. Die Schwierigkeit, ohne Licht Noten zu lesen, könnte die musikalische Qualität erklären. Andererseits wünsche ich mir, im dunklen Wohnzimmer das Promo anzuhören - bei einem gescheiten Stromausfall, so dass endlich auch der Verstärker Ruhe gibt. Pathos und Selbstbewusstsein haben die beiden genug, um Thomas Tuchel den Fußball vom Schuh zu klauen oder Franz Tausend das Nazi-Bescheiß-Gold aus der alchemistischen Küche, aber das ist auch alles. Der Opener 'Vorhang Auf' trägt so ein wenig den Tenor: "Wir machen das zwar zum Spaß hier, aber Ihr dürft uns trotzdem huldigen." Nöp. Kein Bock. Der zweite Titel, 'Dein Gott', ist gar nicht mal so schlecht geschrieben (trotz Elektronikeffekten), aber die Grenze zwischen Religionskritik und "ich bin wirklich dein einziger wahrhaftiger Gott" ist schon arg verschwommen. Bei 'Fliegt Mit Mir', das den Selbstmord-Amokflug eines Co-Piloten mit einem Linienflugzeug in den französischen Alpen 2015 thematisiert, überschreiten die beiden textlich endgültig durch unfassbare Distanzlosigkeit und Unreflektiertheit die Grenze des Geschmacks. Sich in die Rolle des Täters zu versetzen, mag noch legitim sein, aber der verherrlichende Unterton ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer und deren Angehöriger. Gleich danach kommt, thematisch passend, der Titel 'Amok'. Ganz ehrlich, Textzeilen wie "Amok - lauft - lauft nicht weg - lauft - weg" sind mir zu poetisch und zu tiefgründig. Man darf gerne auch mal unterstellen, da sei eine Portion Satire oder Sozialkritik dabei, aber bei den Titeln, in denen sich die Jungs selbst belobhudeln, da nehme ich sie leider wirklich ernst. In dem Tenor geht es weiter, bei 'Euphorie' denke ich, ja Drogen wären eine Lösung. Und so weiter. Und dann kommt noch die Technik dazu. Klang wie "A... und Friedrich" (Ralph Siegel-Zitat), und, sind eigentlich die Promo-MP3s kaputt? Oder haben die tatsächlich das (virtuelle) Masterband mit der (digitalen) Masterschere gemischt? Überblenden oder mehr als zwei Aufnahmespuren waren wohl beim Produktionsbudget nicht drin. Jungs, gebt mir die Aufnahmen, das krieg ich mit der Freeware Audacity besser hin. Wollen DUNKELTRAUM ihrem Pathos gerecht werden, kommen sie an einem zweiten Album namens "Omega" nicht vorbei. Das wäre das A und O. Und Schluss. Hoffentlich steht nicht das komplette griechische Alphabet Pate. Ich wäre schon geneigt, einen Gnadenpunkt zu vergeben. Aber ich frage mich ständig: Wofür? Na ja, das Album-Cover hat unter Umständen noch Stil für alle, die auf Spielchen mit Kerzen und heißem Wachs stehen. Na ja. Reicht mir jetzt auch nicht. Gesamtwertung: 0.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Vorhang Auf 02. Dein Gott 03. Fliegt Mit Mir 04. Amok 05. Für Dich 06. Komm, Schlaf Mit Mir 07. Körperwelten 08. Euphorie 09. Das Meer (Remastered) 10. Leibgericht (Remastered) 11. Unten (Remastered) 12. Sag Mir (Remastered) 13. Tier | Band Website: www.facebook.com/dunkeltraum.official Medium: CD Spieldauer: 46:00 Minuten VÖ: 30.11.2018 |
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