Ever Since - Fight The Elements

Review von Opa Steve vom 17.04.2004 (5840 mal gelesen)
Ever Since - Fight The Elements Beim Anblick des Covers wird eigentlich schon klar, was man zu erwarten hat. Goth'n'Death mit Keyboards und Growls. Vielleicht mit zusätzlichen female Vocals? Wir werden sehen.

Der Opener "Burning inside" entspricht weitestgehend den Erwartungen. Fette Produktion mit dichten Gitarren im Vordergrund. Auffällig ist aber die Variationsbereitschaft, denn statt geflöteten Frauenstimmen wird viel mehr mit den Instrumenten gearbeitet. Schöne Akustik-Breaks, moderne Keyboardsounds, und kein stupides Verfolgen irgendwelcher Klischees lassen doch mehr als einmal hinhören.

Also doch nicht das Übliche. Sehr schön. Ever Since beweisen Vielseitigkeit und Musikalität und sind ungefähr etwas wie eine solidere Version der längst verflossenen Casket. "Heart of ice" beginnt sehr stimmig komponiert und hat im Intro fast bluesiges Feeling. Nach dem feinen Akustik-Intermezzo "Brainstorm" beginnt ein 7-Minuten-Epos namens "Back to life". Anzukreiden wäre hier, dass die Keyboards die Gitarren leider in Grund und Boden dudeln. Etwas aufdringlich, die Geschichte. Wenn dieser Song mit etwas heftiger Dynamik rüberkommen würde, wäre er vollendet. Besonders die Improvisationen im Mittelteil mit Streichern und - wirklich dezentem - Frauenbackground gefallen sehr gut, bevor der Song in für diese Band heftiges Geknüppel mit modernen Keyboard-Sounds a la Deathstars oder Dr. Death übergeht.

"Who'll save us" leiht sich einige Elemente des skandinavischen Death Metals und hat mit Dark/Goth überhaupt nichts am Hut. Der Song brät mit Multi-Vocals gut nach vorne, lädt zum Bangen ein und klingt dann lange und atmosphärisch aus.

Im Gegensatz zum ganzen Album klingt der Schlusssong "A letter...." etwas monoton. Sehr unpraktisch, denn ein Album will man auch zuende hören können. Da fehlt einfach die Spannung. Nichtsdestrotrotz haben Ever Since trotz dieses Mankos ein verdammt solides Album abgeliefert. Die schlichte, aber schöne Aufmachung des Digis, die Produktion und Songgestaltung mit sehr eigenständigen Elementen, und bis auf wenige Ausrutscher bin ich begeistert darüber, dass es doch noch Bands gibt, die ihre Keyboardsounds nicht aus den ersten 3 Firmen-Presets gestalten, sondern bemüht sind, den Songs durch individuelle Klänge mehr Charakter zu geben. Ein paar weitere kleine Mängel wären der etwas schwache cleane Gesang sowie ein paar amateurhafte Gitarrensoli (wiederum andere sind wirklich klasse), aber der Platz im oberen Mittelfeld ist 100% gesichert, und als Fingerzeig gibt's noch einen halben Punkt in Richtung Oberklasse.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
Burning inside
Heart of ice
Brainstorm
Who'll save us?
Back to life
A letter for the lady who haunts my nights
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 36:00 Minuten
VÖ: 22.03.2004

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