23rd Grade Of Evil - Bad Men Do What Good Men Dream

Review von Kex vom 16.08.2012 (5502 mal gelesen)
23rd Grade Of Evil - Bad Men Do What Good Men Dream 23RD GRADE OF EVIL kommen aus der Schweiz und veröffentlichen mit "Bad Men Do What Good Men Dream" nach 2009 ihr zweites Album. "What Remains When We Are Gone" bewies, dass das Quartett Potential für ein ordentliches Thrash-Brett hat, welches sich damals immer am Rande der Melodie bewegte. Der neue Silberling macht die Entwicklung der Band hörbar, steht Melodie hier doch eindeutig im Vordergrund.

Technische Spielereien und das Reinmixen von Filmszenen ähnlichen Teilen kennt man bereits noch aus dem Jahr 2009, dennoch ist das Intro meiner Meinung nach mehr als unnötig. Weder leitet es den kommenden Song noch das Album angemessen ein. 'Blinded By Confidence' fängt dann auch mit ordentlichem Riffing an, weist aber direkt den Weg, den die Band geht. Auf zu anspruchsvolles Spiel nach Zahlen wird verzichtet, um den Gitarren die Melodiearbeit zu überlassen. Dafür bekommt die Stimme mehr Raum, welche beständig zwischen Schreien und klassischem Gekrächze schwankt. Mich störte das bereits bei HAMMERCULT, wenngleich ich zugebe, dass der Gesang die Songs anständig leitet. Insbesondere 'I Am Your God' fängt durch die Stimme getragen sehr angenehm an und übertüncht das doch etwas zu gleichmäßige Gitarrenspiel. Recht punkig gehalten scheint sich dieser Song vor allem für Liveauftritte zu eignen. Gleichzeitig zeigt sich aber eine entscheidende Schwäche von 23RD GRADE OF EVIL: Der für Thrash eher spartanische Gitarreneinsatz sorgt dafür, dass die Songs kaum hängenbleiben. Rutscht die Stimme in den Klargesang ab, klingt das Ganze streckenweise fast nach Nu-Metal. Sicherlich nicht schlecht, aber insgesamt bleibt die Leistung der Schweizer hier doch eher im durchschnittlichen Bereich und ich frage mich, ob diese Produktion wirklich nötig gewesen wäre. Vor allem der Titelsong des Albums schafft es nicht, sich abzusetzen. Schade eigentlich, denn gute Refrains produziert das Quartett nach wie vor. Allerdings kaufe ich mir keine CD, um mir den Refrain anzuhören. Einen echten Kracher wie 'What Will Remain When We Are Gone' oder 'Rise Up' lässt sich auf dem Silberling leider nicht finden. Auch die Texte reißen das ganze nicht raus. Gerade die ersten zwei Songs setzen sich stark mit der Frage nach Identifikation und Gottesexistenz bzw. christlicher Interpretation vermeintlicher Gottesbotschaften auseinander. Leider bleiben diese Inhalte aber zu flach und oberflächlich, als dass sie Anstöße für spannende Diskussionen geben könnten.

Fazit: Nach dem Debüt 2009 durfte man gespannt sein, welche Richtung 23RD GRADE OF EVIL einschlagen. Leider haben sie sich vom eher rohen Thrash gen moderne Belanglosigkeit entwickelt. "Bad Men Do What Good Men Dream" hat so seine Momente, allerdings bleibt keiner der Songs wirklich hängen, weswegen ich die Scheibe eher dem gehobenen Durchschnitt zuordne. Leider existieren zu viele Produktionen dieser Art, als dass die Schweizer sich dauerhaft in mein CD-Regal spielen könnten.

Anspieltipps: 'I Am Your God', 'Get Out Of My Way'

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Not Guilty?
02. Blinded By Confidence
03. I Am Your God
04. Bad Men Do What Good Men Dream
05. Lullaby For The Weak
06. You Don’t Know
07. Take My Life
08. Scream And Shout
09. For Better Or Worse
10. Two Days A Week
11. Get Out Of My Way
12. All My Lies
13. 23
Band Website: www.23evil.net/
Medium: CD
Spieldauer: 50:42 Minuten
VÖ: 22.06.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten