Aus den Tiefen einer CD-Sammlung - Teil 1 |
Ein Artikel von Jukebox vom 11.02.2012 (10910 mal gelesen) |
Aus den Tiefen einer CD-Sammlung - Teil 1.
Unter diesem Titel möchte ich in Zukunft in gesunder Unregelmäßigkeit die ein oder andere Scheibe vorstellen, welche es entweder aus mir völlig unbegreiflichen Gründen nie zu größerer Aufmerksamkeit gebracht hat, die für mich einen besonderen Stellenwert hat, oder die es einfach nur aus sonstigen Gründen wert ist, besondere Beachtung zu erfahren.
Los geht es heute mit der Band CYBERYA und deren erstem und leider auch einzigem Album "Mindcontrol" aus dem Jahr 2001. In diesem Fall ist es so, dass ich nicht verstehe, warum diese Band und dieses Album keine große Beachtung fanden. Ich persönlich kannte die Band auch nicht, bis ich sie irgendwann (vermutlich 2003 als Vorgruppe von KAMELOT und AXXIS) in Offenbach zum ersten Mal live gesehen hatte. Ungewöhnlich war damals schon für mich das Auftreten der Band ohne Drummer, da hier das Schlagzeug komplett programmiert wurde. Doch irgendwie ist auch gerade das das Geile am Sound von "Mindcontrol": Die Drums wirken entsprechend völlig steril, aber genau das passt zu hundert Prozent zum Industrial/Power/Melodic Metal-Mix der Wuppertaler. Die Aggression von Sänger Oliver Lux (CONTRADICTION) beim Opener 'Ministry of T.E.C.H.' hat mich zusammen mit den fetten, harten Riffs, den Industrial-Einlagen und den dennoch eingängigen Melodien sofort begeistert, und genau so geht es auch im weiteren Verlauf der Scheibe weiter. 'One Hundred Ways' geht mit seinem Mitsingrefrain sofort ins Ohr, obwohl auch hier die Gitarrenriffs schön amtlich braten, 'Since I Loved You' begeistert mich aufgrund des verdammt geilen, aggressiven Gesangs, 'Digital Heroes' ist ein melodisches Meisterwerk, bei welchem Keyboarderin und Programmiererin Manu Manzek eine atmosphärische Glanzleistung abliefert. Auch das treibende 'Invinsible' geht sofort ins Ohr und sprüht nur so vor Energie, Drive, Melodie und Hitpotential. Eigentlich kann man genau das über nahezu jeden Song dieser Scheibe sagen, denn es gibt wirklich kaum Schwachpunkte auf diesem Album.
Für mich ist es daher eine Schande, dass sich diese Band in sämtliche musikalische Himmelsrichtungen verteilt hat und "Mindcontrol" keinen Nachfolger fand. An riesigem Potential hat es jedenfalls nicht gemangelt, und so hat mich dieses Album dazu bewogen, diese kleine Serie zu starten. Fans von melodischem Metal mit starken, fetten Riffs und einer gehörigen Industrial-Schlagseite sollten unbedingt mal in dieses Album reinhören und sich dieses verlorene Schmuckstück nicht entgehen lassen.
Mal sehen welche Scheibe ich als nächstes aus meiner Sammlung kramen werde.
Bis dahin,
Eure Jukebox.
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