Grind - Grace And Misery | |
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Review von Opa Steve vom 20.04.2024 (9125 mal gelesen) | |
Vor fünf Jahren titelte ich noch: "GRIND spielen - Originalitätspreis voraus! - Grindcore.". Zwar erwähnte ich auch noch Death und Groove als weitere Einflüsse, aber betonte gleichermaßen die Straightness des Vorgängers "Songs Of Blood And Liberation". Mittlerweile ist die Band nicht nur personell älter geworden (die Gründung seinerzeit war so ein "Wir-wollen's-noch-mal-mit-Ü40-wissen"-Ding), sondern auch die Musik von GRIND ist auf "Grace And Misery" deutlich gereift. Klar ist Grindcore immer noch eine Hauptzutat. Und wütend gebellte Ausbrüche in 'Leviathan' oder 'Infinite Nothing' klingen immer noch bisschen nach NAPALM DEATH. Aber das dynamische Spektrum ist viel größer geworden, als dass man die Band noch auf dieses Genre festlegen könnte. Post Metal und auch Core spielen eine zusätzliche Rolle. Und das steht den Kompositionen richtig gut. Die etwas chaotischen Ausbrüche bekommen durch ruhige Gegenstücke eine ganz andere Balance und das Album eine ganz andere Spannung. Straightes "Auf-die-Fresse" gibt es dazu aber immer noch auf hohem Niveau (Anspieltipps: 'My Eyes Closed' und 'Hysteria'), aber auch der epische Anteil gigantischer Moll-Wände in 'Drown' oder 'Manifold' lotst auf fabelhafte Weise das Düstere des Dark und Post Metals aus. Dazu flirrende hohe Gitarren, wie man sie vom Post Rock gewohnt ist, dessen Genre durch 'Sinn und Bedeutung' exzellent auf dieser Scheibe vertreten wird. Zwischendurch gibt es fast punkiges Straight-forward-Gehacke oder auch grimmige Hardcore-Versatzstücke wie in 'New Approach'. GRIND haben ihr musikalisches Spektrum geöffnet und das hat ihre Musik nochmal richtig gepusht. Die 13 Songs wirken durch diese Vielfalt noch besser, als würde das Album 45 Minuten einfach stur rumschroten. Der gemeinsame atmosphärische Nenner ist Dunkelheit und Wut, aber die Bandbreite von ruhiger Kargheit über Epik bis zu extrem brutalen Songs - zumeist mit Köpfchen arrangiert - ist einfach stark. Eine intensive Scheibe, und ich freue mich, wenn die Jungs aktiv bleiben und auch mal konzerttechnisch in meiner Region vorbeischauen. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Funktion Und Begriff 02. Gaia 03. Leviathan 04. My Eyes Closed 05. Drown 06. Manifold 07. Hysteria 08. Freedom Of People 09. I Am Demon 10. New Approach 11. Infinite Nothing 12. Sinn Und Bedeutung 13. Bones Of Utopia | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 45:28 Minuten VÖ: 12.04.2024 |
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