Verikalpa - Tuomio | |
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Review von Zephir vom 30.04.2024 (9520 mal gelesen) | |
VERIKALPA aus Finnland sind eine Folk Metal-Formation, die ich seit ihrer in der Encyclopaedia auf anno 2006 datierten Gründung bis dato nicht kannte. Ursache für meine Unkenntnis dürfte sein, dass die Nordmänner ihr Debüt erst 2018 auf den Markt brachten, zu einer Zeit, da ich die Marschrouten des Folk Metals leider, leider ein wenig aus den Augen verloren hatte. Seit dem Erstling "Taistelutahto", der über Inverse Records erschienen war, haben VERIKALPA im Zweijahresrhythmus veröffentlicht: 2020 erschien mit einem Wechsel zu Scarlet "Tuoppitanssi", 2022 "Tunturihauta", und nun ist es an der Zeit für ein erneutes Release: "Tuomio". Dieses wird eingesungen von Jani Ikonen und eingespielt von Nachnamensvetter Sami Ikonen und Janne Niva (Gitarren), Jussi Sauvola (Keyboard), Sami Knuutinen (Bass) und Jari Huttunen (Drums). Nun kann das Prädikat "Folk Metal" ja alles mögliche bedeuten, und in Anbetracht der Tatsache, dass VERIKALPA sich selbst auf ihrer Website als Troll- beziehungsweise Bier-Metal-Band bezeichnen, denkt man zunächst an Kollegen wie KORPIKLAANI und FINNTROLL, für deren Fangemeinde "Tuomio" empfohlen sein soll - die sich musikalisch allerdings enorm unterscheiden. Ein paar Stichproben vom Debüt bestätigen mit 'Tyrmä' oder 'Pahan Laulu' durchaus Tendenzen in beide der humppainspirierten Richtungen. "Tuomio" hingegen beginnt mit dem Opener 'Arvon Tuomari' noch einmal ganz anders, nämlich heroisch-blastend wie beispielsweise manch ein Victory Song von ENSIFERUM. Ins gleiche Horn stoßen auch die Dicke-Eier-Gitarrenleads wie etwa in 'Tulimerten Taa'; zu alledem passt noch der Hinweis, dass das neue Album von Pasi Kauppinen (SONATA ARCTICA) aufgenommen, gemischt und gemastert wurde. Das ist wohl der Spirit, den der Promoter als leicht zugängliche, Spaß machende Musik preist, womit er so weit denn auch Recht behält. Der weitere Verlauf des Albums offenbart allerdings noch viel mehr als das. Die 12 Tracks, die sich inhaltlich mit fiktiven Geschichten rund ums Trinken, Feiern und Kämpfen auseinandersetzen und dabei auch eine Portion finnische Folklore miteinbringen, dringen zwischenzeitlich in musikalische Bereiche vor, die etwa die späteren FINNTROLL vertreten - namentlich fies verminderte harmonische Schräglagen und polkafolkiges Keyboard-Akkordeon mit Humppa-Metal-Drums und trollischem Gestampf ('Sammalsynti', 'Tuhkakruunu'). Mitunter wird die Musik episch und rhapsodisch wie durch manch ein MOONSORROW-Werk inspiriert (und dies nicht erst im Rausschmeißer und Titeltrack 'Tuomio'). Ein bisschen Black, ein bisschen Humppa, ein bisschen Epik, und all das in ausgewogener Mischung, die überzeugt: Mit "Tuomio" verdienen sich VERIKALPA einen kräftigen, Früchte tragenden Ast im Stammbaum des finnischen Folk Metals. Das Album ist ein ernst zu nehmendes Opus in der Familie der nordischen Krieger, Säufer und Geschichtenerzähler. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
Side A 01. Arvon Tuomari 02. Laulava Vainaja 03. Noijan Sauna 04. Sammalsynti 05. Tuhkakruunu 06. Tulimerten Taa Side B 07. Hakkaa Hakkaa 08. Maat Hauraan Hautaa 09. Eksyneet 10. Veritonttu 11. Kaunan Valta 12. Tuomio | Band Website: Medium: CD + digital Spieldauer: 54:23 Minuten VÖ: 19.04.2024 |
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