Loyalty Ends Here - Darkest Red

Review von ReviewRalle vom 13.07.2024 (13188 mal gelesen)
Loyalty Ends Here - Darkest Red Über die fünfköpfige niederländische Metalcore Band LOYALTY ENDS HERE ist bisher sehr wenig bekannt, doch schickt sich die Truppe an, das mit ihrer ersten EP "Darkest Red" zu ändern. Das ist im Genre des Metalcore jedoch keine einfache Aufgabe - gibt es mittlerweile doch so viele große und etablierte Namen - , aus der Flut an Bands hervorzustechen, die ebenfalls nach den Metalcore Sternen greifen, ist daher alles andere als einfach.

Mit einer Spielzeit von knapp 22 Minuten aufgeteilt auf fünf Songs, was für EP-Verhältnisse ordentlich ist, muss aber dennoch jeder Griff sitzen, einen oder mehrere schwache Songs auf einer EP, die ein erstes Lebens- und womöglich Ausrufezeichen setzen soll, kann man sich dann einfach nicht leisten. Zum Glück sind hier auch keinerlei Ausfälle zu verzeichnen.

Der Metalcore, den die Niederländer präsentieren, hebt sich schon durch seinen erdigen und kraftvollen Sound von vielen anderen Bands ab. Zu oft sind Metalcore-Alben mittlerweile bis ins kleinste Detail überproduziert und wirken dadurch bisweilen seelenlos und steril. Was LOAYALT ENDS HERE ebenfalls ein wenig von der Masse herausstechen lässt, ist, dass hier Metalcore der 2000er präsentiert wird. Wer mit Bands wie AS I LAY DYING, ALL THAT REMAINS, TRIVIUM, LAMB OF GOD or ALL THAT REMAINS (nur um ein paar zu nennen) in das Genre gefunden hat, findet hier ein wahres Kleinod. Wer sich jedoch eher bei Bands wie I PREVAIL, BEAR TOOTH, WAGE WAR und anderen moderneren Vertretern des Genres heimisch fühlt, wird hier möglicherweise nicht fündig werden.

Freilich wird hier nichts neu erfunden, das ist im Metalcore auch schlicht kaum noch möglich, aber es wird sehr ordentlich musiziert. Die Gitarren erinnern an die flotten und melodiösen Riffs von AS I LAY DYING, die Wucht hinter den Songs weckt Erinnerungen an LAMB OF GOD und die Breakdowns könnten ALL THAT REMAINS selber nicht viel besser abliefern. Und Sänger Richard brüllt sich gekonnt die Seele aus dem Leib. Cleanvocals sind hier zum Glück Fehlanzeige!

Auch wenn ständig Parallelen und Vergleiche zu schon lange etablierten Szenegrößen gezogen werden können, spielen LOYALTY ENDS HERE mit so viel Freude auf, dass man darüber hinwegsehen kann. Dass hier Herzblut in der Musik steckt, merkt man von Anfang an und das ist auch ansteckend.

So fliegen die 22 Minuten förmlich an einem vorbei und als Fan des Genres wird man nicht umhinkommen, die EP direkt nochmal anzuwerfen. So frisch und spritzig klang diese ursprünglichere Art des Metalcore schon lange nicht mehr. Einen der fünf Songs hervorzuheben ist eigentlich unfair, da alle Songs auf einem ähnlich hohem Niveau agieren, aber 'Medicate Me For Silence' ist ein hervorragendes Lied, um sich ein Bild von Sound der Truppe machen zu können.

Wenn die Niederländer es schaffen, diese Spielfreude und Qualität auf Albumlänge zu halten, kann der Band eine durchaus große Zukunft auf den Bühnen dieser Welt bereit stehen, die Daumen sind jedenfalls gedrückt.

8/10

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Sea Of Harlots
02. Deadweight
03. Medicate Me For Silence
04. The Darkest Red
05. Testament
Band Website: https://www.loyaltyendshere.com/
Medium: CD
Spieldauer: 21 Min. 51 Minuten
VÖ: 18.05.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten