Moonsorrow - V: Hävitetty

Review von CaptainCook vom 25.01.2007 (13714 mal gelesen)
Moonsorrow - V: Hävitetty Neulich bei Dr. Freud:

Ich: Ahh, lange habe ich darauf gewartet – nun ist es endlich da: MOONSORROW haben ihr neues Album „Viides luku – Hävitetty“ veröffentlicht, was so viel wie „Chapter V – Ravaged“ bedeutet. Und was für ein Werk! Musik, so endlos und weit wie die finnischen Seenplatten. Gerade einmal zwei Songs haben es auf die Scheibe geschafft, die aber mit einer Spielzeit von zusammen knapp einer Stunde genau das repräsentieren, was man gemeinhin als episch bezeichnet.

Es: Episch – oder einfach langweilig. Ich kenne Bands die stecken die gleiche Anzahl von Riffs und Licks in fünf bis sechs Minuten – und nicht in eine halbe Stunde. Da kommen dann abwechslungsreiche, knackige Songs raus. Wenn ich bei MOONSORROW aber zunächst sechs Minuten Schneeknirschen und Ästeknacken ertragen muss, bevor überhaupt der erste Song losgeht, fühle ich mich als Fan verarscht.

Ich: Die Band will damit ja keine Zeit schinden, sondern Stimmung aufbauen. Sag bloß, dir ist die konzeptuelle Ausrichtung zwischen Eis und Feuer entgangen? Der Opener 'Jäästa Syntynyt Varjojen Virta' ('Born of Ice Stream of Shadows') vermittelt von der ersten Sekunde an eine Atmosphäre, die mich frösteln lässt. Dagegen prasselt bei 'Tuleen Ajettu Maa' ('A Land Driven Into the Fire') gleich ein Feuer und leitet so einen ganz anderen zweiten Teil der CD ein.

Es: Es ist ja nicht nur das Songwriting... auch dem Sound aus den Tico-Tico Studios fehlt es mal wieder an der nötigen Brillanz...

Ich: ... was MOONSORROW im Interview als durchaus gewünscht bezeichnen. Könntest du allen Ernstes bei dieser Art von Musik einen glattgebügelten Sound vorstellen?

Über-Ich: So ihr zwei. Jetzt seid mal ruhig. In gewisser Weise habt ihr beide Recht. „Viides luku – Hävitetty“ ist sicher keine leichte Kost für zwischendurch. Wer nicht die Zeit oder Lust hat, sich auf überlange Songs einzulassen, der sollte nicht zum neuen MOONSORROW Album greifen. Bei mir dauerte es fast einen Monat, bis die Scheibe richtig zündete. Zudem fehlen mir die folkigen Passagen früherer Tage, auf die die Band dieses Mal fast komplett verzichtet hat. Dennoch haben wir es bei der fünften CD der Finnen zweifellos mit einem Meilenstein des Pagan Metal zu tun, der Fans des Genres in Verzückung versetzen wird. Es gilt also, vor dem Kauf in sich hineinzuhorchen – denn Anspielen im Plattenladen bringt bei den ungewöhnlichen Songstrukturen gar nichts.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Jäästa Syntynyt Varjojen Virta
2. Tuleen Ajettu Maa
Band Website: www.moonsorrow.com/
Medium: CD
Spieldauer: 56:30 Minuten
VÖ: 19.01.2007

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten