Drudensang - Tuiflsrijtt

Review von Opa Steve vom 03.06.2022 (5669 mal gelesen)
Drudensang - Tuiflsrijtt Das Gesamtkonzept vom Bandnamen über die inhaltliche Ausrichtung der Texte bis hin zur Mundart lassen DRUDENSANG sofort in der Alpenregion zwischen Bayern und Österreich verorten, wo die regionale Mär vom Krampen und Perchten ein Stück mystische Lokalkultur darstellt und auch heute noch zelebriert wird. Daher verwundert es nicht, dass der Gründer der Band selbst auf den Namen Krámpn hört und ein Percht die Gitarre bedient. Der Sound allerdings ist weniger südlich angesiedelt, sondern DRUDENSANG orientieren sich klar am grell-nordischen Black Metal. Das Intro 'Krampen erwacht' wird unheilvoll und ausgiebig dramatisch zelebriert. Das Erwachen geht einher mit aufkommendem stürmischen Wind, der sich dann in den eigentlichen Stücken zu einem tosenden Orkan entwickelt. Die unheilvollen Halbtonschritte und Moll-Rasereien der Gitarre beherrschen das akustische Geschehen, welches von den Drums sehr energetisch vorwärts gepeitscht wird. Der Hall und die dauerhaften Blasts sorgen für eine dichte Soundwand, wobei die einzelnen Lieder im ersten Durchlauf kaum unterschiedliche Merkmale aufweisen. Vor der Raserei ist nach der Raserei. Das dauerhafte Gezerre in Moll ist dabei gar nicht schlecht und verbindet Epik mit extremer Härte. Von Nachteil ist hier nur die fehlende Abwechslung, denn das musikalische Black Metal-Inferno ist instrumental ähnlich statisch wie die konstante Kreischtonlage des Krámpn. Beim 'Rutentanz - Ritus Der Habergoa' gibt es ein akustisches Intro, und mit 'Marterfeld - Seelenzug Ins Tot' dürfen Samples und Keyboards das Album ausklingen lassen. Aber davon abgesehen herrscht von vorn bis hinten Frontalangriff mit leider unverständlichen Texten, die es aufgrund der besonderen Mundhart durchaus verdient hätten, klarer wahrgenommen zu werden. Wem das reicht und wer auf den kompromisslosen Stil dieser Black Metal-Spielart steht, der findet in "Tuiflsrijtt" eine gut produzierte Scheibe, die fast eine Stunde lang die wesentliche Essenz des Genres ohne Firlefanz darbietet.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Krampen Erwacht - Aufbruch
02. Hexntreyber
03. Seelengift
04. Tuiflsrijtt
05. Rutentanz - Ritus Der Habergoa
06. Von Druden Zerfetzt
07. Raserey Der Krampen
08. Rouhnächtszauberey
09. Marterfeld - Seelenzug Ins Tot
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 56:04 Minuten
VÖ: 30.04.2022

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