Grai - Ashes | |
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Review von Krümel vom 12.12.2017 (6568 mal gelesen) | |
Drei Jahre nach dem letzten Release halten GRAI (was sowie bedeutet wie "Rabenschrei") ihr viertes Album "Ashes" für den geneigten Folk Metal-Hörer parat. Dass die sechs Musiker aus der ostrussischen Republik Tatarstan stammen, verleiht ihrer Mischung aus metallischen Klängen und heimatlichem Folk mit entsprechenden Instrumenten wie Dudelsack, Maultrommel und der Kalyuka (einer Obertonflöte ohne Löcher) schon mal einen gewissen Exotenfaktor. Aber können sich GRAI auch in dem inzwischen ja nicht allzu winzigen Genre-Pool behaupten oder sogar freistrampeln? Nun - die neue Scheibe beginnt schon einmal sehr vielversprechend mit dem sehr stimmungsvollen Intro 'Haze', welches in den recht schönen 'Song Of Dead' übergeht. Am Anfang von 'A Water Well' hört man zum ersten Mal bewusst die Maultrommel raus, bevor Irinas leicht orientalisch angehauchter Gesang einsetzt. Fein, denkt man sich - das kann ja so angenehm weitergehen. Wenn dann die Stromgitarren sowie die männlichen Growls dazukommen, ist das zwar wohl ein gewollter kraftvoller Break, doch ich finde, genau das stört die bis dahin aufgebaute Atmosphäre des Songs. Aber hören wir weiter ... 'Darkness With Me' weiß mit seinen düsteren Akustikgitarrenvibes und Irinas alleinigen Vocals zu überzeugen. 'Donya' ist eine eher durchschnittliche Nummer mit einem leicht sphärischen Ende, während 'Tread Of Winter' und 'Shade' mit Schredder-Gitarren und abgehackten Death-Growls aufwarten. Genau das sind die Elemente, die mir persönlich nicht so gefallen. Keine Ahnung woran es liegt, doch es wirkt irgendwie zu modern. Glücklicherweise steht der lieblichere Gesang meistens dann doch im Vordergrund, sodass die Nummern nicht gänzlich negativ auf mich wirken. Das sehr ruhige 'Ashes' sowie das mystisch-angehauchte 'Fortress' entschädigen mich dann voll und ganz für die vorherigen "Störungen". Vor allem, weil in letzterem auch mal männliche und sanfte Clearvocals eingesetzt werden. Wenn die Herren hier und dort dann mal doch ein wenig kraftvoller die Stimmen erheben, klingt das im Gegensatz zu ihren sonstigen Einsätzen passend und sogar schön. Auch 'Farewell' - wie der Name schon sagt eine Art Abschiedslied -, welches hauptsächlich von leichten Vocals und hallenden E-Gitarren beherrscht wird, weiß zu gefallen. Zu guter Letzt steht dann nochmal ein Kontrast auf dem Programm, denn '... Pir Threontai' ist kräftig und druckvoll gestaltet und es werden lediglich männliche Grunts, drückende Gitarren sowie treibende Drumrhythmen eingesetzt. Fazit: Einerseits mag ich GRAIs leichte Genre-"Exotik" und vor allem die Stücke mit richtigen Folkelementen sowie der kraftvolle Schlusstitel gefallen mir sehr gut. Die zwischendurch eingestreuten moderneren Anteile hingegen sagen mir eher weniger zu. Allerdings überwiegen in der Summe doch die wirklich positiven Seiten der insgesamt elf Kompositionen. Als Anspieltipps hätte ich das Trio 'Ashes', 'Fortress' und 'Farewell' anzubieten. Ich würde es der Truppe gönnen, wenn sie in der Folk Metal-Gemeinde eine etwas größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnten. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Haze (Intro) 02. Song Of Dead 03. A Water Well 04. Darkness With Me 05. Donya 06. Tread Of Winter 07. Shade 08. Ashes 09. Fortress 10. Farewell 11. ... Pir Threontai | Band Website: www.facebook.com/GRAI.folkRussia Medium: CD Spieldauer: 49:46 Minuten VÖ: 01.12.2017 |
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