Coroner - RIP (Re-Release) | |
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Review von baarikärpänen vom 18.05.2018 (7328 mal gelesen) | |
Wer hat's erfunden? Richtig, die Schweizer. Das gilt nicht nur für leckere Kräuterdrops (ich empfehle mal nebenbei einen Cocktail, bestehend aus dem Instantpulver für Heißgetränke dieser Kräutermischung, kalt werden lassen, plus einem guten Schuss finnischem Minttu - das bläst die Nasennebenhöhlen ordentlich durch), bezieht sich nicht nur auf Nummernkonten, sondern hier geht's um extremen Metal. Auch das haben die Schweizer zwar nicht erfunden, aber perfektioniert. Wo würden Death- oder Black Metal heute stehen, ohne die Visionen von Bands wie HELLHAMMER, CELTIC FROST oder MESSIAH? Rückblickend gesehen war das, was diese Bands veröffentlicht haben, geradezu wegweisend, auch wenn sie damals eher belächelt wurden oder als grober Unfug abgetan. Nicht vergessen wollen wir die aus dem Dunstkreis von CELTIC FROST stammenden CORONER (Tommy Vetterli, aka Tommy T. Baron und Markus Edelmann, aka Marquis Marky, waren auf FROSTs "Tragic Serenades"-Tour als Roadies beschäftigt, Tom Warrior war als Gast auf CORONERs "Death Cult"-Demo zu hören). Deren erste drei Scheiben sind nun, dank Century Media, wieder als Re-Release erhältlich, remastert noch dazu. Den Anfang macht "R.I.P.", erstmals veröffentlicht am 01.06.1987 auf Noise. Besonders diese Scheibe war, bedingt durch die unklaren Urheberrechte, schon seit Jahren mehr als gesucht und oft nur für 'ne ordentliche Stange Geld bei Discogs zu finden. Da kann man Century Media also gar nicht genug danken für die Wiederveröffentlichung. Ich muss zugeben, dass es mir vor allem "R.I.P." angetan hat, gerade weil die Band auf diesem Album die geradlinigeren Songs abliefert. Wofür CORONER später standen, einen technisch-progressiven Thrash, lässt sich auf "R.I.P." nur gelegentlich erahnen. Am ehesten vielleicht im Instrumental 'Nosferatu' (samt Intro), dem Titelsong oder dem göttlichen 'Totentanz' (ebenfalls plus Intro). Demgegenüber stehen in der Mehrzahl straighte Abrissbirnen wie 'Reborn Through Hate', 'Suicide Command' oder 'Coma'. Gemeinsam ist aber sämtlichen Tracks auf "R.I.P." die geniale musikalische Umsetzung, hier vor allem diese tolle Arbeit von Vetterli an der Gitarre. Alleine deswegen waren CORONER dem Großteil ihrer Konkurrenz schon eine Nasenspitze voraus. Wem CELTIC FROST schon mit "To Mega Therion" zu abstrakt wurden (soll's ja geben) und wer eine trashigere Variante bevorzugt, der wird mit "R.I.P." bestens bedient. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings, da der Re-Release von "R.I.P." gänzlich ohne Bonus-Songs daherkommt. Alle, die mit CORONER schon vertraut sind, schnalzen mit der Zunge und kratzen schon mal die letzten Kröten zusammen für den Shop ihrer Wahl, so sie die Scheibe noch nicht ihr Eigen nennen. Allen Neueinsteigern, die sich erst noch mit CORONER anfreunden wollen, sei "R.I.P.", als zugänglichstes Album, als perfekter Einstieg in die Materie empfohlen. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Reborn Through Hate 03. When Angels Die 04. Intro (Nosferatu) 05. Nosferatu 06. Suicide Command 07. Spiral Dream 08. R.I.P. 09. Coma 10. Fried Alive 11. Intro (Totentanz) 12. Totentanz 13. Outro | Band Website: www.coroner-reunion.com/ Medium: CD Spieldauer: 44:57 Minuten VÖ: 18.05.2018 |
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