Interview mit Fabian Schwarz (Gitarre) von Consfearacy

Ein Interview von Stormrider vom 21.07.2011 (5902 mal gelesen)
CONSFEARACY haben gerade ein starkes Power-Thrash Debüt von der Leine gelassen. Im Zuge dessen stand uns Gitarrist Fabian Schwarz für ein Interview zur Verfügung und gab Einblicke in die Entstehung der Band, den transatlantischen Songwriting-Prozess und das lyrische Konzept. Zudem hatte er auch noch einen interessanten Ansatz zum Thema Namensrecht für Bands parat, der langfristig Arbeitsplätze von Markenrechtsjuristen sichern dürfte.

Hey Fabian, danke, dass Du Dir die Zeit für das Interview nimmst. Lass uns also direkt einsteigen. Vermutlich hast Du die Frage bereits in jedem Interview beantworten müssen und bist daher gut darauf vorbereitet, aber fasse doch bitte kurz die Entstehungsgeschichte von CONSFEARACY zusammen. Wo und Wie habt ihr euch kennengelernt und wann kam die Idee auf, ein transatlatisches Projekt zu starten?

Fabian: Das war eigentlich eher Zufall. Charly von Paradox wollte ein Projekt mit Bay Area Musikern starten und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mitzumachen. Ich sagte zu und kam so in Kontakt mit Brian (O'Connor/Vocals - Anm. des Redakteurs). Als Charly dann keine Zeit mehr für das Projekt hatte, da er sich lieber auf seine Hauptband konzentrieren wollte, nahmen Brian und ich das ganze zu zweit in Angriff.

Du bist ja auch noch bei THE NEW BLACK aktiv, die gerade durchaus auch ein paar Stufen auf der Erfolgsleiter erklimmen konnten. Wie haben die anderen Bandmitglieder reagiert, dass Du nun nicht nur mit einem Szeneveteranen wie Ira Black gemeinsame Sache machst, sondern auch noch ein zweites Betätigungsfeld hast?

Fabian: Das ist kein Problem. Wir spielen ja auch nicht jedes Wochenende und CONSFEARACY wird ja wohl vorerst auch keine Gigs bestreiten. Und den Ira kennen die Jungs gar nicht. Außer Grünt vielleicht ;-)) (Bassist Günter Auschrat ist ebenfalls in beiden Bands aktiv - Anm. des Redakteurs).Von daher alles easy.

Soweit ich weiß, sollte Ira Black nur ein Solo zusteuern, ist aber dann doch komplett eingestiegen. Wie konntet ihr ihn als Bandmitglied gewinnen?

Fabian: Er hatte einfach Bock auf die ganze Sache. Am Ende hat er sogar einen Song komplett geschrieben und ein paar mehr Soli gespielt als geplant.

Natürlich ist es aufgrund der neuen Techniken viel einfacher geworden, eine Band auf mehreren Kontinenten zu betreiben, trotzdem bleibt hier natürlich die Frage, wie sowohl das Songwriting von statten ging, als auch wie ihr den Aufnahmeprozess gestaltet habt? Ganz klassisch über einen gewissen Zeitraum in einem gemeinsamen Studio oder hat jeder seine Parts bei sich in der Garage eingespielt und es wurde dann alles per Files hin und her geschickt?

Fabian: Das läuft bei mir eigentlich immer gleich ab. Egal, ob die Bandmitglieder um die Ecke wohnen oder in Amerika. Ich nehme alle Songs als Demoversionen mit Drumcomputer quasi fertig auf. Dann bekommt der Sänger das ganze Zeug und singt drauf. Ich bekomme alles wieder zurück und schicke es dem Drummer weiter, bekomme seine Spuren, baue die ein und spiele die Gitarren zum echten Schlagzeug neu ein. Mit dem Bass funktioniert es genauso. Man braucht eben Leute, die autark ihre Sachen einspielen können. Am Ende läuft bei mir wieder alles zusammen und ich erledige den Mix.

Wie lange hat der gesamte Songwriting- und Aufnahme-Prozess mit dieser Arbeitsweise dann final gedauert?

Fabian: Alles in allem zwei Jahre.

Um den Entstehungsprozess der Band entsprechend abzurunden, wie kam der Bandname zustande? es handelt sich ja hierbei nicht um einen "echten" Begriff, sondern um eine Zusammensetzung aus zwei Wörtern. Im Internet kursieren verschiedene Interpretationen dazu. Vielleicht kannst Du hier aus erster Hand ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Fabian: Der Name passt zum Gesamtkonzept über Verschwörungstheorien etc.. Er ist eine Wortschöpfung, bestehend aus Conspiracy und Fear. Also quasi die Angst vor Verschwörungen…oder so. Außerdem ist es ein SLAYER-Titel…hahaha.

Wenn man dem Internet Glauben schenken darf, dann existiert seit 2008 bereits eine polnische Formation gleichen Namens, die ebenfalls Thrash spielt und 2010 eine MCD veröffentlicht hat. Gab es hier bisher keine Streitigkeiten bezüglich einer etwaigen Umbenennung?

Fabian: Nein, bisher noch nicht. Es gibt so viele Bands mittlerweile, wie soll man da noch einen Namen finden, der nicht besetzt ist??? Ich sehe das so: wer zuerst berühmt ist, hat gewonnen :-)

Es tut mir leid, dass ich etwas auf den typischen Fragen herumreiten muss, aber die ergeben sich bei einem neuen Projekt/Band mit bekannten Musikern ja zwangsläufig. Seht ihr CONSFEARACY eher als "Projekt" oder als echte Band?

Fabian: Für mich ist es eher ein Experiment, das bisher ganz gut geglückt ist. Wohin das noch führt bleibt abzuwarten.

Das Album ist für ein Debüt sehr stark ausgefallen und sollte traditionsbewussten Power-Thrashern, die einen modernen Sound akzeptieren, richtig gut reinlaufen. Die Resonanzen sind, soweit ich das überblicken kann, alle sehr positiv. Wie, außer den obligatorischen Interviews, werdet ihr das Album promoten? Welche Liveaktivitäten sind geplant?

Fabian: Wir müssen erst mal abwarten, wie sich die CD verkauft. Falls das gut läuft, kann es gut sein, dass sich der ein oder andere Veranstalter melden wird. Der muss allerdings etwas mehr Gage bereithalten, als das übliche Spritgeld. Oder besser gesagt: das Spritgeld ist bei uns erheblich höher, als bei anderen Bands...hahaha. Wenn das kein Problem darstellt, spielen wir überall wo es Sinn macht. Das wir keine JUZ Gigs machen können, ist glaube ich allen Beteiligten klar.

Nachdem wir nun die typischen Fragen abgeklappert haben, würde ich gerne noch ein wenig den lyrischen Hintergrund beleuchten. Das Thema, um das sich alles dreht sind "Verschwörungstheorien", wie Du ja schon erwähnt hattest. Wieso habt ihr euch diesen Schwerpunkt ausgesucht und wie ernst ist euch diese Thematik?

Fabian: Wir sehen das schon als ein real existierendes Problem. Wer sich mal die Mühe macht und das Recherchieren anfängt bezüglich unserer Themen, der wird auf unglaubliche Dinge stoßen, die versucht werden so weit wie möglich vom Otto Normalverbraucher ferngehalten zu werden. Ich sage nur Bohemian Grove oder Skull and Bones. Informiert euch einfach mal. In Zeiten der frei verfügbaren Informationen ist das zum Glück kein Problem mehr.

Inwieweit siehst Du als Künstler eine Notwendigkeit politische Statements abzugeben? Welches Thema würdest Du als erstes verändern oder ernsthaft aufdecken wollen, wenn Du die Chance dazu hättest? Hat nur Brian die Lyrics verfasst oder habt ihr euch da alle (mehr oder weniger) dran beteiligt, denn das Thema Verschwörung hat grundsätzlich ja eher einen "amerikanischen" Touch und ist in deutschen Medien ja nicht so präsent.

Fabian: Die Lyrics kommen komplett aus Brians Feder. Wir geben eigentlich weniger ein politisches Statement ab, als vielmehr den Hinweis, sich manche Dinge mal genauer anzuschauen und zu hinterfragen. Dem Durchschnitt geht's einfach noch zu gut, um sich damit auseinanderzusetzen. Aber das kommt noch! Glaub mir. Lange wird das nicht mehr gut gehen.

Mal wieder weg von der politischen, hin zur musikalischen Zukunft. Ihr habt mit dem Debüt ein starkes Stück Metal geschmiedet, was können wir in Zukunft von Euch erwarten? Welche Ziele habt ihr euch mit CONSFEARACY gesetzt?

Fabian: Wir werden direkt das Songwriting zur nächsten Scheibe in Angriff nehmen. Alles andere steht in den Sternen.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg und hoffe, dass es nicht bei nur einem Album in dieser Konstellation bleibt. Danke, dass Du Dir die Zeit für die Beantwortung der Fragen genommen hast. Die letzten Worte gehören traditionell Dir. Noch etwas, was Du unseren Lesern sagen willst?

Fabian: Danke für das Interesse und viel Spaß mit unserer Platte!

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