Age Of Woe - An Ill Wind Blowing

Review von Zephir vom 17.10.2016 (6098 mal gelesen)
Age Of Woe - An Ill Wind Blowing Es walzt, wühlt, drängt sich seinen Weg in die Gehörgänge, es drischt, schlägt wie mit letzter, kaum noch verbliebener Kraft tiefe Krater, in die es tiefschlapp hineinfällt, um sich gleich darauf wieder wütend brüllend daraus emporzuziehen. Das zweite Album der Göteborger AGE OF WOE quält sich so selbstzerstörerisch aus den Boxen, dass es nur eine gute halbe Stunde zu umfassen vermag. Dann sind die Saiten der Death-Doom-Crust-Musikanten bis auf den Boden durch, die Trommeln schwer verwundet, die Stimme ist heiser und der Blutdruck irgendwo im Bereich des Pathologischen. "An Ill Wind Blowing" strotzt in allen sieben Tracks vor Brutalität, die auch von den deutlich hörbaren Sludge-Einschlägen nicht erweicht werden kann.

Da AGE OF WOE erst seit Kurzem ihre bleiernen Klangpfähle in die Hirnwindungen der geneigten Hörerschaft treiben, soll die Band an dieser Stelle kurz vorgestellt werden: Sie debütierten 2011 mit einer klassischerweise selbstbetitelten EP, damals noch in anderer Besetzung, und brachten 2013 den Erstling "Inhumanform" heraus. Auf "An Ill Wind Blowing" hören wir nun den Vocalisten Sonny Stark und den Gitarristen Carlos Ibarra, beide Formationsmitglieder der ersten Stunde, weiterhin den Bassisten André Robsahm und den Drummer Sven Lindsten, beide seit "Inhumanform" mit im Boot, sowie den 2014 eingestiegenen Gitarristen Björn Pettersson. "An Ill Wind Blowing" wurde im Göteborger Elementstudion aufgenommen und von Brad Boatright (NAILS, ORBITUARY u. a.) gemastert.

Im Frühjahr 2016 hatte man sich auf eine Klangexkursion nach Marokko begeben, um das bevorstehende Album mit von traditionellen Volksmusikern eingespielten Sounds zu bereichern. Ungeachtet dessen lassen AGE OF WOE keinerlei folkloristische oder auch nur vordergründig melodische Elemente heraushören, vielmehr sollte dieses Verfahren den zornig-dunklen Düsterklang verstärken. Wer keine Angst hat, vom Death in den Sludge-Sumpf geprügelt zu werden, doomig darin zu versinken und als Crust-Punk-Gerippe wieder aufzuerstehen, und wer vielleicht auch mal über Kandidaten wie ENTOMBED oder WOLFBRIGADE hinausgehen möchte, sollte dringend einmal reinhören.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Voices Of The Unheard
02. Bad Blood
03. Kine Weza Kuruf Konkey
04. Heavy Clouds
05. Havens Burn To Cinder
06. Ill Winds
07. Halo Of Flies
Band Website: www.facebook.com/ageofwoe
Medium: CD
Spieldauer: 36:01 Minuten
VÖ: 14.10.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten