Gojira - L'Enfant Sauvage

Review von Baterista vom 30.07.2012 (7120 mal gelesen)
Gojira - L'Enfant Sauvage Meine Berührungspunkte mit GOJIRA ließen sich bisher an einer Hand abzählen. Ich hatte natürlich schon von den Franzosen gehört und kannte zumindest den Joseph Duplantier über seine Zusammenarbeit mit APOCALYPTICA und CAVALERA CONSPIRACY. Immerhin existieren GOJIRA bereits seit 1996, es wurde also höchste Zeit, dass ich was gegen diese Bildungslücke unternahm.

Ich kann sagen, dass ich es keinesfalls bereut habe. Nachdem ich mich erst mal in den Stil der Band hineingefunden hatte, bin ich schwer angetan. Der breit angelegte Stilmix und die düstere Atmosphäre von "L'Enfant Sauvage" haben mich mitgenommen und begeistert. Auch wenn ich nicht zu jeder Tageszeit Lust auf eine gewisse Endzeitstimmung habe, so kann man sich den kraftvollen Songs nur schwer entziehen.

Der Opener 'Explosia' erinnerte mich im ersten Moment stark an alte SLIPKNOT-Sachen, was den Groove angeht, und an MESHUGGAH. Ein mehr als fetter Einstieg. Fies und geht richtig ab. Für mich der stärkste Song des Albums. Mit dem Titelstück 'L'Enfant Sauvage' wurde ich nur teilweise warm, trotzdem kein schlechter Song und hat etwas math-metallisches. 'The Axe' macht wiederum seinem Namen alle Ehre, deathig mit extradüsterer Note, allerdings im Midtempo-Bereich. Der Nachfolger 'Liquid Fire' klingt nach Live-Hit. Treibend, mitreißend und im Refrain mitsingbar oder mitschreibar.
'The Wild Healer' eröffnet eine kleine Verschnaufpause. Ein kurzes, ruhiges aber vitales Instrumentalstück. Die darauffolgenden Stücke 'Planned Obsolescence' und 'Impermanence/Mouth Of Kala' gehen nur schwer an mich ran. Sie halten zwar die bisherige Atmosphäre, sind mir aber etwas zu chaotisch und noisy, da nützt auch das präzise Riffing nichts.

Mit 'The Gift Of Guilt' komme ich langsam zurück ins Boot, der Song hat einen fast poppigen Anfang, das ändert sich aber direkt wieder, sobald der Gesangsteil anfängt. Noch immer noisy, aber deutlich deathlastiger mit einem ruhigeren melodischen Schluss.
Insgesamt verliert das Album jedoch nach Song 5 an Fahrt. Die Riffs fangen an sich zu wiederholen und das geht zu Lasten des Gesamteindrucks. 'Born In Winter' (ein langsames, nachdenkliches Stück) und 'The Fall' reißen es am Ende noch mal heraus. Besonders letzteres Stück ist - trotz Langsamkeit - so richtig böse und dunkel.

Fazit: "L'Enfant Sauvage" darf man wohl als typisches GOJIRA-Album bezeichnen, was die Mischung der verschiedensten Stile (Death, Industrial, Progressive etc. pp.) angeht. Gleichzeitig ist es - wie eingangs bereits erwähnt - ein starkes Album voller Kraft. Trotzdem der Mucke im Mittelteil etwas die Puste ausgeht, ist es anspruchsvoll und hinterlässt Eindruck. Death Metal-Avantgarde, vielleicht auch postmetallischer Death. Es ist zu wünschen, dass die erstmalige Zusammenarbeit mit Roadrunner den internationalen Erfolg bringt. 8 Punkte.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Explosia
02. L'Enfant Sauvage
03. The Axe
04. Liquid Fire
05. The Wild Healer
06. Planned Obsolescence
07. Mouth Of Kala
08. The Gift Of Guilt
09. Pain Is A Master
10. Born In Winter
11. The Fall
Band Website: www.gojira-music.com
Medium: CD
Spieldauer: 56:28 Minuten
VÖ: 22.06.2012

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