Apocalyptica - Cell-0 | |
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Review von Baterista vom 11.01.2020 (13243 mal gelesen) | |
Wenn eine Band in der Größenordnung von APOCALYPTICA ein neues Album herausbringt, dann ist nicht nur das internationale Interesse, sondern auch die Erwartungshaltung bei Fans und Presse hoch. Mit ihrem neunten Output "Cell-0" haben sich die Finnen neu erfunden und damit auch einen neuen Meilenstein ihrer Karriere geschaffen. Gleichzeitig geht es zurück zu den Wurzeln der Band, sprich zu einem rein instrumentalen Album. Die Idee dazu wurde auf der Tour zum 20-jährigen Jubiläum des großartigen Debüts "Apocalyptica Plays Metallica By Four Cellos" geboren. "Diese geballte Konzentration auf unsere instrumentale Seite hat uns erkennen lassen, dass wir uns so besser finden als auf anderen Alben", sagt Perttu Kivilaakso dazu. Und leicht gemacht haben sie es sich dabei ganz sicher nicht. Nicht nur die Entwicklung neuer Songs lag im Fokus, sondern auch eine neue Art sich mit ihrem Instrument auszudrücken. Monatelang haben sie dafür bis zu 12 Stunden täglich an Songs gefeilt und alles aussortiert, was sie nicht selbst auch umgehauen hat. Gut war hier nicht gut genug, was man dem Album auch anhört. Dazu gleich mehr. Zuvor möchte ich noch aus dem Promosheet dazu zitieren: "Musik zu schreiben bedeutet, zumindest für mich, Erfahrungen durch die eigene Persönlichkeit zu filtern", fügt Eicca hinzu, der sich während der Entstehungszeit von "Cell-0" seinen alten Favoriten wie SCHOSTAKOWITSCH, PROKOFIEV und GOJIRA zuwandte. "Erst spiele ich etwas, dann entwickle ich es weiter und schließlich fließen meine eigenen Emotionen in die Musik ein. Dies variiert stark – je nach Stimmung. Diese Songs sind so vielschichtig und komplex, dass es nicht immer einfach ist, genau zu sagen, worum es bei ihnen geht. Aber genau das macht die Schönheit von Instrumentalmusik aus. Jedem Zuhörer steht es frei, einen Song auf sehr unterschiedliche Weise zu erleben. Darum wollen wir auch nicht zu viel erklären, damit sie frei erfahrbar bleiben." Vielschichtig und komplex trifft es in der Tat. Ich möchte noch düster hinzufügen, mit einem Hoffnungsschimmer am Horizont. Viele der Songs haben einen sinfonischen Charakter. Ganz besonders der Opener 'Ashes Of The Modern World' und sein Nachfolger 'Cell-0'. Und obwohl jeder der Songs auf dem Album eine für sich abgeschlossene Einheit ist, so wirkt es doch wie ein Gesamtkonzept, verbunden durch Emotion, Stimmung und die enorme Tiefe der Musik. Ich weiß gar nicht, wie oft ich es mir mittlerweile angehört habe und ich finde trotzdem noch neue Facetten. Das von der Stimmung her für mich positivste Stück des Albums ist zweifellos 'Rise'. Fast schon herzzerreißend schön möchte man es an der ein oder anderen Stelle nennen. Auch 'En Route To Mayhem' ist ein Song, der mich begeistert. Ein fast klassisch anmutender Metalsong. Einziger Wermutstropfen ist für mich, dass Tiefe und Schönheit der Songs circa ab der Mitte des Albums ein wenig die Luft ausgeht. Wobei ich dazu sagen muss, dass das Jammern auf sehr hohem Niveau ist. Tatsache ist trotzdem, dass mich die Stücke ab der Mitte nicht mehr ganz so berühren. Daher gibt es keine zehn Tropfen, sondern "nur" neun. Im Ranking für ein potenzielles Album des Jahres 2020 sind APOCALYPTICA damit trotzdem ganz weit vorn für mich. Und das, obwohl des Jahr gerade erst angefangen hat. Klare Kaufempfehlung. Wer all das bald live erleben will, kann dies ab dem 17.01.2020 tun. Denn dann startet eine gemeinsame Europa-Tour mit SABATON. Spannende Mischung. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ashes Of The Modern World 02. Cell-0 03. Rise 04. En Route To Mayhem 05. Call My Name 06. Fire & Ice 07. Scream For The Silent 08. Catharsis 09. Beyond The Stars | Band Website: www.apocalyptica.com Medium: CD Spieldauer: 59:36 Minuten VÖ: 10.01.2020 |
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