The Lidocaine - On the Road to Miero | |
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Review von Wulfgar vom 18.03.2013 (6289 mal gelesen) | |
Wer hat Lust auf Metal ganz abseits aller gängigen Macharten? Wem war JETHRO TULL nicht zu kopflastig? Und wer weiß musikalisches Können zu schätzen, auch wenn es sich nicht auf den ersten Horcher einschleimen will wie eingeölte Schnecken? Wie jetzt? Ihr? In diesem Fall sei euch THE LIDOCAINE ans metallische Herz gelegt. Der Vierer aus Helsinki gründete sich anno 2007 und hob 2 Jährchen später ihren Erstling aus der Traufe. Nun sind sie also wieder da, im Gepäck ihr neues Machwerk "On The Road To Miero". Wie ich schon sagte, das was die vier Finnen hier drauf gepackt haben, kreuzt in Fahrwassern weit jenseits des Mainstreams (ja, den gibt es leider auch im Metal). Hier und da weist die Musik auch lose Parallelen zu den Frühwerken von SYSTEM OF A DOWN auf (aber nur sehr dezent). Alles in Allem also eine durchaus abgefahrene Mische. Die Gitarren arbeiten zwar meist mit sehr eingängigen Riffs, aber die Songstrukturen sind so ungewöhnlich, dass diese die Saitenarbeit irgendwie sehr entrückt rüberkommen lässt. Dann kommt noch die Singstimme von Frontmann Anthony Rausku dazu und die Verwirrung ist eine vollkommene. Spätestens ab dann hört sich die Musik des Quartetts nämlich an wie eine Weltraumreise auf Gras und feinstem finnischen Wodka. Das ist aber auch schon alles was ich zu meckern habe. Ich würde auch sehr gerne schreiben woran es genauer liegt, aber immer wenn ich denke jetzt hab ich die passende Beschreibung, kommt sie mir im nächsten Moment schon wieder deplatziert vor. Naja, manche Dinge müssen eben für sich sprechen. An der Qualität gibt es jedenfalls nichts auszusetzen. Alles ist im richtigen Verhältnis und schön fett abgemischt, die Balance der Instrumente passt und so hört sich die Platte insgesamt sehr angenehm. Der einzige Wermutstropfen ist, dass man doch manchmal das Gefühl hat, dass die Kopfstimme ein bisschen zu überanstrengt nachgepresst wird, was sich freilich nicht so toll anhört. Wir haben es hier also mit einer Band zu tun die genug Eier hat ihr ureigenstes Ding durchzuziehen und sich einen Dreck um Erwartungshaltungen zu scheren. Dieser Tage ist das neben dem handwerklichen Können durchaus aller Ehren wert. Wer sich also eines offenen Ohres für Innovationen rühmen darf, dem kann ich die Platte durchaus empfehlen. Vorheriges antesten kann aber nie schaden, denn wer was Neues ausprobiert, geht damit freilich das Risiko ein, Leute erst mal vor den Kopf zu stoßen. Ich weiß zwar nicht genau was es ist, aber irgendetwas hat die Mucke der Nordlichter. Vielleicht muss man auch einfach viel voller sein, um zu verstehen, was hier gespielt wird. In diese Sinne, kippis! Euer Wulfgar Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Life Is Beautiful 02. Personally Sick Skin 03. Bring Back The Pain 04. The Tail 05. Guilty 06. Reach 07. On The Road To Miero 08. Disgust 09. Save Me From Myself 10. Wrong 11. Saving Wing | Band Website: www.thelidocaine.com Medium: CD Spieldauer: 53:34 Minuten VÖ: 15.03.2013 |
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