United - Absurdity

Review von baarikärpänen vom 03.10.2019 (5310 mal gelesen)
United - Absurdity Das Infoschreiben des Labels preist UNITED als bekannteste und beste Thrash-Band aus Japan an. Für eine Truppe, die seit 1981 aktiv ist (gestartet als reine Cover-Band) und auch jetzt noch die Bühnen unsicher macht, dürfte das sogar den Tatsachen entsprechen. Denn welche Band, die absolute Gülle fabriziert, hat schon einen dermaßen langen Atem? Und nicht von Ungefähr war man einige Jahre auch beim gleichen Management wie SLAYER unter Vertrag. 2014, nach dem Tod von Mainman Yoko, standen UNITED vor der Frage, ob es überhaupt eine Fortsetzung der Karriere gibt. Hört man sich aber die neue Langrille "Absurdity" an (Album Nummer zehn in der Diskographie), so kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Jungs die richtige Entscheidung getroffen haben, weiterhin aktiv zu bleiben.

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Auch wenn längst kein Musiker mehr aus der Ur-Besetzung der Band im Lineup zu finden ist, stehen UNITED immer noch für Thrash, wie wir ihn mögen. Gut, klammern wir mal das ein oder andere experimentellere Album aus vergangenen Jahren aus (selbst KREATOR hatten ihr "Endorama"). Tatsache ist aber, dass UNITED mit "Absurdity" eine Langrille eingetütet haben, die bereits 2018 in Japan auf den Markt kam, aber letztendlich zu gut ist, um sie dem europäschen Markt vorzuenthalten.

Das (nach einem kurzen Intro) eröffnende 'Settle My War' zeigt gleich mal, wo hier der Hase läuft. Es treffen early SEPULTURA ("Beneath The Remains") auf reichlich angepisste SLAYER. Was für ein Brett! Man kann UNITED gar nicht hoch genug anrechnen, daß sie diesem nervtötenden groovigen Gedöns komplett die rote Karte zeigen. Sogar der eher im Midtempo angesiedelte Siebenminüter 'Empty Eyes' verzichtet darauf. Hier regiert die Abrissbirne, und sonst gar nichts. Machen andere Bands zwar auch, aber deren Scheiben werden auf Dauer eintönig. Nicht so die Japaner. Dafür sind sie technisch einfach auf einem viel zu hohen Niveau. Da darf es schon mal ein kleiner Einschub aus dem Bereich Power Metal sein, wie in 'Dead By Dawn' oder leichte Schlenker gen Death Metal. Wer EXODUS' "Bonded By Blood" zuhause auf dem Altar stehen hat, der dürfte bei 'Trapped Fake World' das ein oder andere Tränchen der Freude im Auge haben. Für weitere Auflockerung sorgt übrigens das sehr ruhige (Zwischenspiel?) 'May', bei dem Sängerin ANZA (HEAD PHONES PRESIDENT) die Vocals übernimmt. Sehr schöner Kontrast übrigens zum eher harschen und brutalen, aber niemals eindimensionalen, Gebell von Sänger Masatoshi Yuasa.

Wo wir gerade bei den Vocals sind, darf man gerne auch mal hervorheben, dass der durchgängig in einem respektablen Englisch vorgetragen wird. Ist ja bei japanischen Bands nicht unbedingt der Normalfall. Als Sahnehäubchen gibt es schlußendlich noch eine rohe und differenzierte Produktion und ein schickes Cover-Artwork obendrauf.

Einen Innovationspreis werden UNITED für "Absurdity" nicht einheimsen. Mal ehrlich, brauchen sie auch gar nicht. An dem Vorhaben sind unzählige andere Truppen schon grandios gescheitert. Da bleiben die japanischen Schuster lieber bei ihren Leisten und kredenzen ein Album, das von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach nur ballert. Und beste Thrash Band aus Japan? Pffft, wohl eher beste Thrash Band aus Asien.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Absurdity
02. Settle My War
03. Arise
04. Trapped Fake World
05. Dead by Dawn
06. Don’t Ever Let Me Down
07. May
08. Alive
09. Empty Eyes
10. Fabricated The Justice
Band Website: www.facebook.com/united.japan/
Medium: CD
Spieldauer: 39:38 Minuten
VÖ: 27.09.2019

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