Tragodia - Mythmaker

Review von Contra vom 09.11.2013 (5487 mal gelesen)
Tragodia - Mythmaker TRAGØDIA vollbringen das beeindruckende Kunststück, aus Italien zu kommen, auf den ersten Blick aber für Nordeuropäer gehalten zu werden. Da hilft natürlich das "Ø", aber auch die musikalische Grundstimmung ließe eigentlich eher auf Finnen oder gar Isländer schließen. Und ja, der Finne verwendet kein "Ø", das weiß ich. Für die Zwecke dieses Reviews werde ich das aber geflissentlich ignorieren.

Dass TRAGØDIA eine Vergangenheit im Gothic Metal haben, merkt man ihnen deutlich an. Moment, italienischer Gothic Metal? Ein Schelm, wer da nicht an LACUNA COIL denkt. Aber da, wo diese auf poppigen, aufwändig arrangierten Mainstream setzen, halten es TRAGØDIA lieber deutlich düsterer und bodenständiger. Ein Großteil der Riffs, die sich auf "Mythmaker" versammeln, sind im Midtempobereich angesiedelt und eher konservativ, wobei die Gitarren immer wieder aus diesem Schema ausbrechen und kleine Ausflüge ins Land des Progressive Metals unternehmen. In den Soli werden sie sogar erstaunlich wild und 'Wisdom In The Meadows Of Sorrow' ist der eindeutige Beweis dafür, dass die Jungs doch aus Italien kommen. Insgesamt vereinen TRAGØDIA auf ihrem dritten Album aber eine erstaunliche Menge an Einflüssen. Hat man zu Beginn noch den Eindruck, eine tanzbarere und etwas flachere Version von PARADISE LOST zu hören, driften TRAGØDIA später in Richtung DARK TRANQUILLITY ab, flirten ein bisschen mit RAGE und drehen doch irgendwie ihr ganz eigenes Ding. Dafür sorgen sowohl die gelungene Verquickung der genannten Elemente, als auch die Texte und Songtitel mit mehr als hohem Wiedererkennungswert. Zu guter Letzt sei noch die Stimme des Frontmannes mit dem großartigen Namen Luca Meloni genannt. Dessen klarer, sonorer Gesang in mittelhochtiefer Stimmlage passt exzellent zur Musik und weiß dem Ohr sehr zu schmeicheln.

TRAGØDIA stilistisch einzuordnen ist nicht ganz einfach, da sie im sowohl im Spektrum zwischen Rock und Metal schwanken, als auch zwischen simpel gestrickt und recht komplex. Dennoch zieht sich ein roter Faden durch "Mythmaker", die Musik wirkt zu keinem Zeitpunkt mühselig. Zwar sind TRAGØDIA in ihrer Ausgefallenheit an einigen Ecken ein klein wenig vorhersehbar, dafür entschädigen aber die tollen Refrains, wie etwa die von 'Born Under Niobe' oder 'A Temple In Time', und das exzellente Songwriting. TRAGØDIA wirken wie eine Band, die ganz genau weiß, was sie tut und da auch noch Spaß dran hat.

Anspielen: 'A Temple In Time', 'Born Under Niobe', 'Once In Arcadia', 'Mythmaker'.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. A Cry Among The Stars
02. The Oracle And The Muse
03. A Temple In Time
04. Wisdom In The Meadows Of Sorrow
05. Tidal Waves Of Greatness
06. Once In Arcadia
07. The Stone And The Idol
08. Born Under Niobe
09. Mythmaker
10. The Weeping Rock Of Seriphus
11. Downfall Of The Ancients (Bonus)
Band Website: www.facebook.com/tragodia
Medium: CD
Spieldauer: 52:50 Minuten
VÖ: 01.11.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten