True Widow - Avvolgere

Review von Dimebag vom 07.10.2016 (6163 mal gelesen)
True Widow - Avvolgere Den Stil des gemischten Trios aus Dallas in einer Genrebezeichnung zusammen zu fassen, ist nahezu unmöglich. Man präsentiert ein Potpourri von Stoner-, Blues- und Indie-Rock. Dazu kommen Einflüsse von Shoegaze und Ambient. Dargeboten werden die Songs mit maximaler Distortion. Der Gesang von DH Phillips schwebt melancholisch klagend über allem und die Riffs sind meist einfach, aber sehr wirkungsvoll. Dadurch kann man die Band auch im Doom-Rock ansiedeln, was aber auch nicht so recht zutrifft. Damit sollte man den ziellosen Versuch einer Einordnung unterlassen und die Musik einfach für sich sprechen lassen.

Auf ihrem vierten Album schafft es die Band, sehr eingängig, aber trotzdem unpoppig zu Werke zu gehen. Der Groove von 'Back Shredder' nimmt einen zu Beginn direkt mit und zeigt sehr gut, was in den zehn Songs passiert. Wem das Stück gefällt, der wird auch auf den Rest des Albums abfahren. 'Theurgist' überzeugt mit einer melodischen Gesangsmelodie und dem Schlagzeuggroove von Slim TX. 'F.W.T.S.L.T.M.' hat nicht nur einen tollen Titel, sondern auch eine Ohrwurmmelodie. Bei 'The Trapper And The Trapped' darf dann Bassistin Nicole Estill ihren Gesang beisteuern, der Phillips hervorragend ergänzt. Der harmonische Wechselgesang sorgt für den besten Song des Albums. Außerdem singt sie das Akustikstück 'To All That He Elong', welches von der Art her aus der Reihe fällt, die düstere Atmosphäre der anderen Songs aber erreicht. Bei 'Sante' darf sie auch solo ran und erschafft mit etwas Hall auf der Stimme eine bedrückende Stimmung, die durch die melodischen Riffs aber hervorragend aufgelöst wird. 'O.O.T.P.V.' kommt mit einem sehr eingängigen Refrain um die Ecke, während 'Grey Erasure' dann leider etwas langweilt. 'What Finds Me' beschließt das Album mit Tönen, die an ein Sonar erinnern.

Fazit: TRUE WIDOW schaffen eine sehr eigenständige Interpretation von Rockeinflüssen. Die Songs für sich funktionieren sehr gut, eingängige Refrains, guter Gesang von beiden SängerInnen, tolle Riffs. Auf Dauer ermüdet der monotone Gitarrensound aber etwas und man wünscht sich mehr Abwechslung im Klang. Auch wenn das so etwas wie der Signaturesound der Band ist, nach jedem Hördurchlauf des Albums will man erstmal etwas anderes hören. Was aber nicht unbedingt an der Qualität der Songs liegt, sondern eher an den allgemeinen Hörgewohnheiten, die hier auf die Probe gestellt werden.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Back Shredder
02. Theurgist
03. F.W.T.S.L.T.M.
04. The Trapper And The Trapped
05. O.O.T.P.V.
06. Entheogen
07. To All That He Elong
08. Sante
09. Grey Erasure
10. What Finds Me
Band Website: www.truewidow.com/
Medium: CD
Spieldauer: 46:24 Minuten
VÖ: 23.09.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten