In Motion - Thriving Force

Review von Cornholio vom 28.02.2019 (4570 mal gelesen)
In Motion - Thriving Force Es hat mir ehrlich gesagt schon ausgereicht, dass Björn Strid (SOILWORK) bei der IN MOTION-Scheibe mit von der Partie ist. Auch wenn mein Review der kürzlich erschienen Langrille seiner Hauptband nicht so positiv ausfiel wie erhofft, bin ich doch Fan von ihm und seinem variablen Gesang. Mit seiner zweiten Band, dem NIGHT FLIGHT ORCHESTRA hingegen kann ich allerdings nichts anfangen. Bevor ich aber noch weiter abschweife, widme ich mich dann mal dem Album "Thriving Force", und direkt im ersten Song 'Thrive' ist Strid vertreten. Im Nachhinein werde ich feststellen, dass der Opener gleichzeitig das für mich mit Abstand beste Lied der Scheibe ist. Zusammen mit David Davidson (REVOCATION) singt und schreit sich Strid durch die sieben Minuten, und nicht nur aufgrund seines Klargesangs kann diesem Stück kein anderes das Wasser reichen.

Es deutet sich in 'Thrive' schon an, die komplette Scheibe ist arg progressiv, um nicht zu sagen abstrakt. Mastermind hinter dem Projekt IN MOTION ist Tom Tee, der noch in anderen Bands und/oder Projekten aktiv ist. Anscheinend ist ihm das aber nicht genug, also hebt er eine Art All-Star Death-Metal-Projekt aus der Taufe. Neben den genannten beiden Sängern sind auch Fronter von UNEVEN STRUCTURE, DAGOBA, SPARTAN, AFTER ALL und weitere vertreten, und da es sich um die extremere Gangart handelt, geht es halt nicht so gediegen zu wie bei AYREON oder AVANTASIA. Obwohl (oder gerade weil) ich jene beiden Combos sehr schätze, ist mir IN MOTION einfach zu viel. Tom versucht meiner Meinung nach viel zu viel in weniger als einer Stunde, neun verschiedene Sänger, außerdem noch weitere Gastmusiker (unter anderem ein Saxophon!), das kann ja kaum gut gehen. Die Vocals der verschiedenen Sänger sind, vermutlich nicht zuletzt wegen den Death-Metal-Vocals, viel zu präsent und "nach vorne", da geht fast alles Weitere unter.

Und doch gibt es gute Ansätze, sei es der akustische Solopart in 'I Bleed Worlds' oder das komplette Instrumentalstück 'Lunar', was zwar mehr in die Ambient-Richtung geht, aber wohl gerade aus dem Grund eine willkommene Abwechslung nach dem über weiten Teile zu Core-lastigen 'Utopia' ist. Auch im Herzstück des Albums, dem XXL-Titeltrack 'Always In Motion' sind gute Ansätze auszumachen, aber gerade in diesem Song will Tom einfach zu viel. Es sind mit Strid und Sindre Nedland (IN VAIN, FUNERAL) zwar nur zwei Sänger in den fast 20 Minuten zu hören, aber die Struktur geht dem Song aufgrund der Länge einfach total verloren. Es wäre wohl besser, einfacher, eben leichter verdaulich gewesen, drei oder vier Lieder daraus zu machen, denn mehr als einmal erreicht das Stück einen Punkt, an dem man auch einfach aufhören könnte.

Insgesamt ist mir "Thriving Force" trotz einiger guter Ansätze zu überladen, was (mich zumindest) mehr abschreckt als einlädt.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inception
02. Thrive
03. I Bleed Worlds
04. The Dyeing Of Spheres - Part 1
05. The Dyeing Of Spheres - Part 2
06. Utopia
07. Lunar
08. Always In Motion
09. Solar
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 59:19 Minuten
VÖ: 22.02.2019

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