E-Force - Mindbender | |
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Review von Opa Steve vom 14.11.2021 (5483 mal gelesen) | |
Eine der bodenständigsten, aber auch unterbewertetsten Thrash-Kapellen des Planeten ist wieder da. E-FORCE legen mit "Mindbender" das fünfte Album vor. Fünf Alben in 18 Jahren zeugt jetzt an sich nicht von einem großen Arbeitsethos. Aber das Trio um Eric Forrest war noch nie dafür bekannt, nach Sternen zu greifen oder die Titelblätter der üblichen Verdächtigen zu stürmen. Stattdessen hat man bei jedem Ton der Band das Gefühl, dass sie genau ihr Ding durchziehen. Die grimmige Ernsthaftigkeit ist auch in "Mindbender" wieder enthalten, genauso wie dieser aggressive Sound, der aber irgendwie doch sympathisch nach "live und authentisch" klingt und nicht klinisch totproduziert wurde. Eric brüllt sich wieder die Seele aus dem Leib und hat in meinen Ohren ohnehin mit die geilsten Shout-Vocals im Genre drauf, die ich kenne. Unbarmherzig brüllt er Silbe für Silbe die Riffs nieder, die sich mal auf Hochgeschwindigkeit, mal auf penetranter Abriss-Brechstangentechnik bewegen. Ruhige Passagen sind relativ selten und beschränken sich vor allem auf das atmosphärische 'Futures Past', in dem Eric auch nur düster flüstert. Der Thrash der verbleibenden zehn Songs wird durch viele klassische Heavy-Zutaten aufgelockert und musikalischer gestaltet, anstatt nur zu prügeln. Harmoniewechsel und gelegentliche Keyboards sorgen für Abwechslung und trotz aller Härte, die aus dem Herzen kommt, entsteht immer wieder eine gewisse Epik. Auch seiner früheren Band, VOIVOD, erweist Eric im sehr an die Frankokanadier erinnernden 'Dehumanized' und dem brutalen VOIVOD-Cover 'Insect' die Ehre. Erwähnenswert ist auch noch, dass sich Eric für die Scheibe schon vor einigen Jahren zwei neue und unbekannte neue Mitstreiter an Bord geholt hat. Dass der Charakter von E-FORCE dabei zu 100% erhalten bleibt, beweist ganz klar, wie stilprägend sein Einfluss auf die Band ist. Mich überzeugen - mal wieder - das Herzblut und das frei heraus gespielte Material, welches gar nicht mal besonders kompliziert ist, aber auch alles andere als platt. "Mindbender" steckt voller Enthusiasmus und braucht weder Zuckerguss noch versteckte Fette. Das ist Kraftfutter in einer hochenergetischen und dennoch schmackhaften Mischung. Anspieltipps: 'Traumatized' und 'Mindbender'. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Provocation 02. Traumatized 03. Hellucination 04. Hypnotic 05. Dark Deception 06. Futures Past 07. Mindbender 08. Dehumanized 09. Delirium 10. Deranged 11. Insect | Band Website: Medium: CD, Vinyl, Digi Spieldauer: 51:53 Minuten VÖ: 19.11.2021 |
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