Repulsive Vision - Necrovictology

Review von Metal Guru vom 29.09.2020 (7200 mal gelesen)
Repulsive Vision - Necrovictology REPULSIVE VISION sind Matt Davidson sowohl am breitbandigen Sechs- oder Siebensaiter als auch am hintergründigen Diaphragma, Mark Kirby am tieftönenden Vier- oder Fünfsaiter, Dan McEwan am vordergründigen Diaphragma und - always last and always least - Gary Young an/hinter/über Blechen und Fellen. Diese vier kumbrischen Krematoriumskandidaten formierten sich bereits 2010, um dem 'Old School Death Metal' im Sinne und Stile von BENEDICTION, CARCASS und NAPALM DEATH zu frönen. Ja - die Einflüsse/Inspiratoren/Vorbilder sind erkennbar, aber nein - die Band klingt nicht wie eine Imitation/eine Kopie/ein Plagiat ihrer eigenen Einflüsse/Inspiratoren/Vorbilder. Ok, wie klingt sie dann?

"Necrovictology" ist nach der 2017er "Look Past The Gore And See The Art" nicht nur 'ne witzige Wortkreation, sondern auch der Titel des zweiten Volle-Länge-Werks der vier Nekroten. 13 brandneue Beispiele uraltschuligen Todesmetalls, 38 Minuten und 23 Sekunden (Zitat No. 1) "of unbridled aggression" mit Songtiteln wie 'Blind Loyalty', 'Echoes Of Deceit' oder eben 'Necrovictology' (als besagt witzige Wortkreation). Prinzipiell werden alle Klischees bedient, die 'Old School Death Metal' so zu bieten hat(te): bassende Grundtönung, Breitbandbratung links und rechts, hyperaktive/stampfende/treibende Bassdrummung, seltene (Gitarren-)Soli, viel Verzerrung und verhältnismäßig variable Vocals. Dazu folgende Gäste: Phil 'LandPhil' Hall (IRON REAGAN, MUNICIPAL WASTE), Max Otero (MERCYLESS) und einige andere. DIE reichen sich vereinzelt (NICHT durchgängig) Mikros an Münder und Saiten in Hände, auf dass die nekrotische Vision der Band noch viktologischer werde. Die im Beipackzettel mehrfach hervorgehobenen Punk-Einflüsse, -Tendenzen oder -Wurzeln kann ich übrigens weder bestätigen noch entdecken noch nachvollziehen ...

Die Produktion von "Necrovictology" kann nur als professionell bezeichnet werden - es sei denn, Mensch hat bereits zuviel totes Metall inhaliert und sich damit nicht nur Geschmack(ssinn), sondern auch Lauscher ruiniert. Im Gegensatz zu den (Zitat No. 2) "punk fueled foundations of the debut" wurde hier nichts dem aufnahme- oder mixtechnischen Zufall überlassen: alle Instrumente gut zu hören, gesangliche Konsonanten und S-Laute trotz Dauergrunzung verständlich, rundes Schlachzeuch, toppes Timing - was willste mehr? Der Beipackzettel beschreibt das als (Zitat No. 3) "progressing their material both sonically and musically, advancing in speed, clarity and technicality" - DAS ist wohl wahr! Siebeneinhalb Tropfen schwermetallisches Blut für 13 altschulige Todeslieder halte ich für angemessen. Prost!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Other Than Divine (4:33)
02. Exterior Of Normality (2:46)
03. Necrovictology (3:16)
04. Blind Loyalty (2:12)
05. Draconian Reprisals (4:16)
06. Selfless (2:35)
07. Echoes Of Deceit (instrumental) (0:37)
08. Through Gaslit Halls (3:00)
09. Regret (1:49)
10. A Lifetime Of Suffering Deserved (3:17)
11. Nepotism-Social Chameleon (4:53)
12. To Delve The Depths... (4:21)
13. Paraskevidekatriaphobia (0:48)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38:23 Minuten
VÖ: 21.08.2020

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