Livebericht Vader (mit Immolation und Monument Of Misanthrophy) |
---|
Ein Livebericht von Eddieson aus Rheine (Hypothalamus) - 07.04.2017 (27615 mal gelesen) |
Ich hatte VADER ja schon auf dem ersten Teil ihrer Tour zu "The Empire" in Bad Oeynhausen gesehen, wie man hier nachlesen kann. Damals schon in einem schicken Package mit HATE ETERNAL und auch heute wieder mit einer großartigen Band, nämlich IMMOLATION, unterwegs. Aber auch da muss ich ehrlich sein, wie damals in Bad Oeynhausen, interessieren mich die anderen Bands, die heute neben VADER und IMMOLATION spielen herzlich wenig. Zum einen sind da 5RAND, eine junge Band aus Rom, die etwas im Fahrwasser von ARCH ENEMY fahren und musikalisch der großen Schwester nacheifern, ebenfalls mit einer Frau am Mikro. Zum anderen sind da MONUMENT OF MISANTHROPHY, ebenfalls eine recht junge Band, aus Österreich, die sich dem Brutal Death Metal verschrieben hat. Beide Bands haben mir leider gar nichts gegeben, deshalb will ich hier jetzt auch keine großen Worte über sie verlieren. Aber wo befinden wir uns heute überhaupt. Genau, ich bin in Rheine, wo heute zwei großartige Death-Metal-Bands zeigen werden, dass sie auch nach Jahren im Business immer noch das Zeug haben, eine ordentliche Show mit viel Wums und jede Menge guten Songs zu spielen. Der Laden in dem die Show heute stattfindet nennt sich Hypothalamus und befindet sich im Herzen von Rheine. Das Hypothalamus ist eine moderne Eventlocation, die für Konzerte genutzt wird, aber auch für private Feiern oder andere Veranstaltungen genutzt werden kann. Ich tippe mal, dass so ungefähr 300 Leute hier Platz finden, heute aber nur so ca. 200 Nasen den Weg in das Hypothalamus gefunden haben. Nachdem also die beiden Vorbands ihr Set absolviert haben und das Publikum warm geworden ist, sind nun IMMOLATION an der Reihe. Die New Yorker haben mit "Atonement" einen wahnsinnigen Bastard an Album veröffentlicht und überhaupt haben sie in ihrer gesamten Diskografie kein schlechtes Album stehen. Das verspricht eigentlich eine gute Show zu werden. Los geht es gleich mit dem Opener der neuen Platte 'Distorting Light' und der Funke springt sofort über. Das Publikum tobt, Headbanging und Pogo sind angesagt. Doch leider dauert es nicht lange bis es zu sehr ausartet und eine kleine Schlägerei im Pit entsteht. Die Band bekommt davon nichts mit. Doch wie es meist so üblich ist, liegen sich die beiden Kontrahenten kurz drauf in den Armen und trinken ein Bier zusammen. Währenddessen geht es auf der Bühne weiter. 'Kingdom Of Conspiracy', 'Majesty And Decay' und 'Destructive Currents' strapazieren jetzt schon die Nackenmuskulatur und das ist erst das erste Drittel des Sets. Fronter Dolan klingt auch live so dermaßen mächtig, dass es ein Fest für die Ohren ist und eine Augenweide, an der Gitarre ist heute Abend Robert Vigna. Sein zackiges Gitarrenspiel macht wirklich Spaß. Natürlich ist die Setlist auf das neue Album ausgelegt und trägt mit fünf Songs den Löwenanteil doch auch die vergangenen Alben kommen nicht zu kurz, denn wie eingangs schon gesagt, es gibt kein schlechtes IMMOLATION-Album und so machen sich auch 'Higher Coward', 'Immolation' oder 'Swarm Of Terror' äußerst gut in der Setlist. Die Ankündigung von Dolan, dass IMMOLATION in der zweiten Jahreshälfte noch mal auf Tour in Europa kommen, sorgt für große Freude bei und den anderen Fans, die von den New Yorkern heute die volle Ladung bekommen haben und auf ganzer Linie befriedigt wurden. Ach, was ich noch zu IMMOLATION sagen wollte: Sehr sympathisch fand ich heute Abend vor allem Drummer Steve Shalaty, der sich nicht zu fein war, den beiden Vorbands bei Auf- und Abbau ihres Drumkits zur Hand zu gehen. Ein sehr sympathischer Zug von ihm. Nun sind die Polen an der Reihe. Nachdem VADER anfangs der Tour in Bad Oeynhausen ja technische Probleme hatten, freue ich mich darauf, heute die Show aus einem Guss genießen zu können. Die Umbaupause gestaltet sich zum Glück recht kurz. Ein kurzer Blick über den Merchtisch verrät mir, dass ich nichts brauche. Dann dauert es auch nicht lange und die Bühne wird in ein tiefes Blau getaucht. Blau und grün sind heute die dominierenden Farben on stage und, eine große Herausforderung für jeden Fotografen, aber das nur am Rande. Wie schon bei IMMOLATION ist das Publikum sofort von Null auf Hundert. So ist es auch die Band. 'Tempest' und 'Triumph Of Death' eröffnen heute die Show. Sofort stellt sich heraus, dass Drummer James Stewart eine absolute Macht hinter den Kesseln ist. Unglaublich, was der hier heute abfeuert. Aber auch die anderen Bandmitglieder zeigen große Spielfreude. Spider fegt über die Bühne und Peter feuert neben Gitarrespielen und Singen das ohnehin schon heiße Publikum weiter an. Zwischen den ganzen Ballersongs tun vor allem die etwas langsameren Nackenbrecher, wie 'Prayer To The God Of War', 'Hexenkessel' oder 'Send Me Back To Hell' sehr gut. Nach 35 Jahren (!) im Business wissen VADER genau was die Fans wollen und sie liefern genau das ab. Ich denke, niemand heute Abend wird enttäuscht nach Hause gehen. Was bleibt also von dem heutigen Abend? IMMOLATION, und ebenso VADER haben mich auf ganzer Linie überzeugt und gezeigt, dass, egal, wie lange man schon im Geschäft ist, auch nach so vielen Jahren Death Metal immer noch frisch klingen kann und vor allem, dass die beiden Bands auch heute noch ordentlich Wums in den Knochen, als auch in der Musik haben. Jederzeit wieder! |
Alle Artikel