Beneath - Ephemeris | |
---|---|
Review von Akhanarit vom 12.09.2017 (5249 mal gelesen) | |
Da es ja bekanntlich nichts gibt, das es nicht gibt, gibt es auch Technical Death Metal aus Island. Da knapp 60% der gesamten Bevölkerung des Inselstaates in der Hauptstadt Reykjavík ansässig sind, verwundert es auch kaum, dass auch die Musiker von BENEATH von dort stammen. Mit "Ephemeris" geht die 2007 gegründete Band schon in die dritte Runde (das Debüt "Enslaved by Fear" erschien 2012, gefolgt von "The Barren Throne" zwei Jahre darauf) und an der Besetzung hat sich lediglich der Drummer-Posten geändert. Nach dem Ausscheiden von Ragnar Sverrisson wurde Mike Heller (MALIGNANCY, CONTROL/RESIST, FEAR FACTORY) als Sessiondrummer engagiert, und neun Songs lang knüppeln sich BENEATH durch ihre eigene kleine Welt der Wirrungen und Taktverschiebungen. Dass die Isländer nicht ausnahmslos brachial an ihr neues Album herangehen beweist die cleane Passage in 'Alignments', die auch dann noch melodisch wie Hölle bleibt, wenn der Track längst wieder Fahrt aufgenommen hat. Mit eins der beeindruckendsten Stücke ist 'Cities Of The Outer Reaches' geworden, da hier von Groove bis überragender Technik alles aufgefahren wurde, womit sich der geneigte Tech Death-Fan identifiziert. Doch auch bei allem Potenzial, welches "Ephemeris" zweifelsohne innewohnt, krankt das Album an zwei Problemchen. Zum einen hat man stets das Gefühl, dass man, wenn man die Parts geschickt schneidet, auch einfach einen anderen Song von so mancher ähnlich angesiedelten Combo anhängen könnte und es würde nicht wirklich auffallen, und zweitens gehen die Vocals von Benedikt Natanael Bjarnason nahezu im Getöse unter. Diese sind unglaublich monoton (was ich an sich durchaus mag), mit viel Hall ausgestattet (womit ich auch leben kann) und sind für meinen Geschmack viel zu leise abgemischt (was bei einer Band mit derartigen Fähigkeiten einfach nur schade ist) und verkommen somit quasi zum beiläufigen Nebenschauplatz. Wer sein Hauptaugenmerk also eher auf instumentales Gefrickel in diesem Genre gerichtet hat, der wird sich daran nicht weiter stören. Wer jedoch auch gerne eine Message vernünftig verpackt haben möchte, der wird hier nicht gerade dazu ermutigt, in die Tiefe zu gehen. Produziert wurde "Ephemeris" von Fredrik Nordström (ARCH ENEMY, DIMMU BORGIR, IN FLAMES, AT THE GATES) im Studio Fredman und ich rate Genrefans auf jeden Fall, einmal in die Scheibe hereinzuhören. Mich hat das dritte Album der Isländer leider nicht so mitgerissen, wie ich es mir gewünscht hätte. Gerade im Tech Death-Bereich brauche ich immer diesem ganz besonderen roten Faden, der mich bei Beginn eines Albums packt und mich dann nicht mehr loslässt, bis die letzte Note verklungen ist. Dieser ist (für mich) hier nicht gegeben. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Constellational Transformation 02. Eyecatcher 03. Ephemeris 04. Alignments 05. Guillotine 06. Cities Of The Outer Reaches 07. Medium Obscurum 08. Amorphous Globe 09. Multiangular | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 36:41 Minuten VÖ: 18.08.2017 |
Alle Artikel