Aska - Nine Tongues | |
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Review von Dweezil vom 03.05.2013 (5043 mal gelesen) | |
Im Zuge der LP-Wiederveröffentlichung des ASKA Backkatalogs wird auch das 97er Album "Nine Tongues" (auch auf CD) neu aufgelegt. Herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Wer sagt in den Neunzigern war im klassischen Heavy Metal tote Hose und HAMMERFALL war die einzige Hoffnung des echten Metals muss schleunigst einen VHS-Kurs in Metalgeschichte nachholen." Der Titel ist noch ein wenig umständlich, das gebe ich zu, dennoch denke ich, dass das Format Zukunft hat. Nachdem ich vor ein paar Wochen MAYFAIR's Debüt (aus den 90ern), ebenfalls als Re-Release, unter die Lupe genommen habe, steht nun mit ASKA's drittem Album eine weitere, wenn auch nicht ganz so eindeutige, Lehrstunde in Sachen guter 90er Metal ins Haus. Wo MAYFAIR allerdings zweifelsohne überragenden Prog-Metal ablieferten, wissen (bzw. wussten) ASKA mit "Nine Tongues" nicht so recht, auf welchen Stuhl man sich setzen sollte, weshalb man dann einfach mal drei Stück gleichzeitig einnimmt. Von epischem US-Power-Metal ('The Stalker', 'Question') und dem besten QUEENSRYCHE-Song, den QUEENSRYCHE nie geschrieben haben (seit 1988 zumindest), 'The Dream' geht es hier über härteren Sleaze ('Liquid Courage' oder 'Captain Crunch') bis hin zu KISS- oder QUIET RIOT-artigem Glam-Rock ('Little Sister'). Man muss den Jungs zu Gute halten, dass das alles sehr 80er orientierte Musikrichtungen sind, für 1997 vor allem, die man aber trotzdem nicht unbedingt vermischen sollte. Wenn ich OMEN hören will, möchte ich nicht unbedingt im nächsten Song SKID ROW oder POISON vorgesetzt bekommen, mal vorausgesetzt, dass man generell beide Musikstile mag. Letzteres ist wohl wahrlich nicht immer gegeben, da auf dieser Platte Poser-Rock und True-Metal in einen Topf geschmissen werden. Handwerklich ist das Ganze allerdings guter Stoff. Die Gitarristen beherrschen sowohl Sleaze-Rotz, als auch Prog-Mystik, während der Sänger mal an Michael Kiske ('Killashandra', klingt wahrlich nach einem Gast-Auftritt des Ex-Kürbisfrontmanns), mal mehr an Bruce Dickinson (siehe 'The Stalker') erinnert und einen mehr als soliden Job macht. Die stärkeren Songs der Platte sind definitiv die seriöseren US-Metal-Stücke, während die Sleazenummern einen Tacken zu selbstironisch und simpel daherkommen und daher alle irgendwie den Eindruck von Fillern hinterlassen. Dafür sind sie mit 4 (von 10) allerdings etwas zu dominant vertreten und ziehen somit den Qualitätsdurchschnitt des Albums deutlich herunter. 'Blood Of The Wolf', 'The Stalker' und besonders das, wie oben bereits erwähnte, stark QUEENSRYCHE-lastige, überragende 'The Dream' sind allesamt gute Songs und wenn sich ASKA beim Songwriting auf eben solche Stücke konzentriert hätten, hätten wir es hier sicherlich mit einem Genre-Klassiker seiner Dekade zu tun. So bleibt "Nine Tongues" eine sehr durchwachsene Angelegenheit, die dafür aber immerhin für jeden Anlass zumindest einen Song bietet (in sich quasi eine gemischte Playlist, für die nächste Party). Nicht unbedingt eine klare Kaufempfehlung, aber die drei letztgenannten Stück sollte sich eigentlich kein old school Gourmet entgehen lassen. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Stalker 02. Leprosy 03. Question 04. Little Sister 05. Blood Of The Wolf 06. Captain Crunch 07. Killashandra 08. Liquid Courage 09. Nightmare 10. The Dream | Band Website: www.askaband.net Medium: CD Spieldauer: 52 Minuten VÖ: 03.05.2013 |
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