Odd Dimension - The Last Embrace To Humanity

Review von Dweezil vom 30.03.2013 (5650 mal gelesen)
Odd Dimension - The Last Embrace To Humanity Das etwas sperrig betitelte "The Last Embrace To Humanity" ist das zweite Album der italienischen Progger. Ich kenne ihr Debüt leider nicht und so waren meine Erwartungen eher gering. Eine italienische Band, die THRESHOLD-artigen Prog-Metal spielt, also jede Menge Optionen hat ihre italienischen Kitschdrüsen mal so richtig schön leer zu quetschen und noch dazu ein PORCUPINE TREE-mäßiges Cover verwendet, was schlimme moderne, pseudo-avantgardistische Soundexperimente bedeuten könnte? Oh oh. Glücklicherweise stimmt schon der Opener 'The Unknown King' versöhnlich, ja nicht nur das, er weiß mein Proggerherz sogar wahrlich zu begeistern! Die Stimme von Manuel Candiotto eignet sich perfekt für diese Art von Musik, mal erinnert er an Damian Wilson, dann wieder an VANDEN PLAS-Sänger Andy Kuntz, wobei er nie zu schmachtend klingt, sondern immer schön kraftvoll und sicher seine Arien schmettert. Aber nicht nur bei den Vocals kommen ein ums andere Mal Parallelen zu den britischen Prog-Titanen in den Sinn. Songwriting, Gitarren- und Keyboardsounds, alles in bester THRESHOLD-Tradition, also in relativ gemäßigter Härte, immer mit viel Melodie und schöner Moll-Optik. Ein Ausreißer was die Heavyness angeht ist klar das abschließende 'Far From Desire', dessen Eröffnungsriff bei mir Erinnerungen an DOMINICI's dritte Platte hervorrief, im weiteren Verlauf aber stark an das neueste THRESHOLD Album erinnert und einer der besten Songs des Albums ist. Schade, dass es am Ende platziert wurde, weshalb man immerhin eine gute Dreiviertelstunde auf dieses Meisterwerk warten muss. Diese Dreiviertelstunde ist keinesfalls langweilig, flacht aber doch nach dem klasse Opener ein klein wenig ab.

ODD DIMENSION machen ihre Sache sehr gut und wissen ihre Einflüsse in tolle Eigenkompositionen umzuschmieden, leider wird die THRESHOLD-Referenz wohl ein zweischneidiges Schwert für die Italiener, zumindest nach dem unfassbar guten letzten Album der Briten. ODD DIMENSION scheuen sich jedoch nicht, im Gegensatz zu THRESHOLD oder den letzten paar DREAM THEATER-Outputs, auch abgefahrene Progrock-Spielereien einfließen zu lassen, die YES oder KING CRIMSON gut zu Gesicht stehen würden, so z.B. am Ende von 'Fortune And Pain'. 'The New Line Of Time' erinnert mit seinen verträumten Vocals und entspannter Instrumentierung schon fast an die FLOWER KINGS (auch Candiottos Performance erinnert hier stark an Roine Stolt von den schwedischen Blümchen Proggern).

ODD DIMENSION erfinden damit keinesfalls das Rad neu und sind wohl auch nicht im eigentlichen Sinne "progressiv", bieten aber Prog-Metal Kost auf gehobenem Standard und, wenn sie ihre Alleinstellungsmerkmale noch weiter ausfeilen, wird man sicher in Zukunft mit den "italienischen THRESHOLD" rechnen können!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Unknown King
02. Under My Creed
03. Dissolving Into The Void
04. It's So Late
05. Another Time
06. Fortune And Pain
07. The New Line Of Time
08. Far From Desire
Band Website: www.odddimension.it/index.html
Medium: CD
Spieldauer: 50 Minuten
VÖ: 26.03.2013

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