Black Magnet - Hallucination Scene

Review von Damage Case vom 04.09.2020 (7121 mal gelesen)
Black Magnet - Hallucination Scene "In der Kürze liegt die Würze", sagt der Volksmund. SLAYER haben 1986 mit "Reign In Blood" und einer Spielzeit von unter 29 Minuten den unzweifelhaften Beweis hierfür angetreten. Was hat das mit den Industrial-Rockern BLACK MAGNET zu tun? Deren Debüt-Album 'Hallucination Scene" bringt es sogar auf unter 26 Minuten. Und um es direkt vorwegzunehmen: Es schmeckt etwas fad, die Würze fehlt. Hinzu kommt, dass die Musik im Fahrwasser solcher Gott-Bands wie MINISTRY, GODFLESH und PITCHSHIFTER bereits in den 1980ern und frühen 1990ern deutlich origineller und fesselnder geschrieben und produziert wurde. Am Sound liegt es nicht, denn die programmierten Drums hallen wie Hölle, die Gitarren rauschen wie durch einen Gameboy gespielt und der Gesang passt zu dieser Art Musik. Mal rauscht der Song an einem vorbei, mal schleppt sich der Groove vier Minuten vor sich hin. Hier wird viel Wert auf möglichst authentischen Retro-Sound gelegt und dabei das durchgängig packende Songwriting vergessen. Die Frage lautet nur, warum dann nur acht Songs, warum so eine kurze Spielzeit und warum überhaupt? Das alles ist genauso wenig schlecht wie andererseits originell. Tut nicht weh. Aber Industrial muss auf eine gewisse Weise weh tun beziehungsweise provozieren. Aber hier provoziert nix. Einen Bonuspunkt erhält das trashige Cover, das tatsächlich ein wenig die Coolness des frühen Industrials versprüht.

Fazit: Früher waren Alben häufig wenigstens um einen Radio-Hit herum geschrieben. Aber selbst diesen Hit sucht man vergeblich. Die Jungs aus Oklahoma geben ein erstes Lebenszeichen. Mal schauen, ob da im Laufe der kommenden Veröffentlichungen noch Steigerungen stattfinden werden. Luft nach oben haben sie allemal.

Drei Anspieltipps: Der Opener 'Divination Equipment' macht schon ein wenig Lust auf den Rest des Albums, 'Anubis' versprüht eine latente Wax Trax! Records-Note, 'Trustfuckers' kommt einer MINISTRY-A-Seite so nah wie möglich.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Divination Equipment
02. Anubis
03. Punishment Map
04. Neuroprophet
05. Trustfucker
06. Crush Me
07. Hegemon
08. Walking In The Dark
Band Website: www.facebook.com/blckmgnt
Medium: CD
Spieldauer: 25:39 Minuten
VÖ: 04.09.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten