Vinide - Reveal | |
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Review von baarikärpänen vom 14.02.2018 (3957 mal gelesen) | |
Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, Banger und Bangeretten. Wir melden uns heute von den offiziellen Weltmeisterschaften der Symphonic Metaller, wo soeben die Medaillen in der Disziplin "Abfahrt erteilen" vergeben wurden. Finnland schnappte sich, wie nicht anders zu erwarten, mit dem A-Team NIGHTWISH die Goldmedaille, gefolgt von den beiden niederländischen Mannschaften EPICA und WITHIN TEMPTATION. Letztere gingen knapp vor Finnland-B, SONATA ARCTICA, ins Ziel. Die Italiener RHAPSODY (OF FIRE) scheiterten wieder einmal im Kampf um die vorderen Ränge auf Grund ihrer ständigen Besetzungs- und Namenswechsel. Weit abgeschlagen auch Finnland-C, VINIDE, deren Kür keine besonderen Schwierigkeitsgrade auffuhr und somit von den Punktrichtern abgestraft wurde. Gut, ok, Olympia is in the air. Aber so ähnlich könnte man es zusammenfassen. VINIDE, um die es hier geht, sind mittlerweile seit 2003 im Geschäft, haben auch schon fünf Releases in ihrer Diskographie vorzuweisen, rechnet man das neue Album "Reveal" mit rein. Und obwohl ich hier in Finnland den Metal-Sektor ganz gut im Auge habe, ist mir der Name VINIDE bisher völlig entgangen. Fehler meinerseits? Zu unachtsam? Ganz ehrlich, nach wiederholter Einfuhr von "Reveal" wundert es mich nicht. Dass VINIDE mit "Reveal" eher scheitern, hat zwei hauptsächliche Gründe. Einer davon ist die Musik. Eine Band aus Finnland, die sich zudem dem symphonischen Metal verschrieben hat, muss ganz einfach damit leben, dass sie mit NIGHTWISH verglichen wird. Im Falle von "Reveal" wird der Vergleich noch relevanter, denn VINIDE, die eigentlich keine Sängerin im Line-up haben, bemühen auf "Reveal" verstärkt die Dienste einer, nun ja, Opern-Chanteuse. Was im Verlauf des Albums sehr deutlich wird, ist a) die songwriterische Klasse eines Tuomas Holopainen und b) das Können der ehemaligen NIGHTWISH-Frontdame Tarja Turunen. Denn weder schaffen es VINIDE Songs rauszuhauen, die einfach gut ins Ohr gehen, noch schafft es Minna Seilonen, den Hörer so zu fesseln, wie Frau Turunen es vermochte. Damit möchte ich nicht sagen, dass Seilonens Sopran nervt. Aber es fehlt dieser ganz gewisse Kick. 15 Stücke finden sich auf "Reveal" und davon schaffen es gerade mal drei dafür zu sorgen, dass der Daumen hoch geht. Wenn VINIDE mehr Songs mit dem Kaliber von 'Emanuel', 'Believe' oder 'Another Dimension' auf das Album gepackt hätten, man hätte "Reveal" als echte Überraschung bezeichnen können. Das ist alles ganz kompetent eingespielt, Elmeri Kinnunen macht mit seiner Stimme, die an Marco Hietala erinnert, auch nicht viel falsch. Klar auch, dass sich VINIDE nicht, wie NIGHTWISH, ein Orchester aus Fleisch und Blut leisten können. Und dennoch bleibt von "Reveal" nicht viel hängen. Womit wir zum zweiten Grund kommen. Wer auf seinem Album eine durchgehende Story erzählen will, der Scheibe also ein durchgehendes Konzept verpasst, der muss schon mehr als eine windige Science Fiction-Geschichte liefern, die sich mehr wie eine Verschwörungstheorie liest. Immerhin sorgt die Story dafür, dass wir in den Spoken Words-Zwischenspielen, den finnischen Akzent genießen dürfen. Wie Konzept funktioniert, das haben kürzlich SAVAGE MACHINE bewiesen. VINIDE schaffen es leider nicht. Die fünfeinhalb Punkte, die VINIDE für "Reveal" einfahren, gibt's für die guten Ansätze, die musikalische Leistung und die gelungene Produktion. Laut Info haben VINIDE eineinhalb Jahre an "Reveal" rumgeschraubt und trotzdem sind die Fußstapfen der offensichtlichen Vorbilder noch so groß, dass sich VINIDE drin verstecken können. Wirklich empfehlen kann ich "Reveal" nur denjenigen, die auch mit einer Ultralight-Version ihrer Faves leben können. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. The Beginning Scene 03. Breakout 04. Reveal 05. Anger 06. The Rat 07. Plea 08. Emanuel 09. The Truth 10. The Plan 11. Believe 12. The Bombs 13. Another Dimension 14. The Great Voyage 15. Save The Earth | Band Website: www.vinide.com Medium: CD Spieldauer: 63:32 Minuten VÖ: 26.01.2018 |
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