Black Aces - Anywhere But Here

Review von baarikärpänen vom 08.12.2017 (5195 mal gelesen)
Black Aces - Anywhere But Here Ganz ehrlich gesagt, war ich schon geschockt, als die Nachricht vom Tode Malcolm Youngs die Runde machte. Er stand zwar nicht mehr auf der Bühne und auch nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit, aber irgendwie tut es doch immer weh, wenn sich so nach und nach die Helden der Jugend verabschieden. Angus Young hat in Interviews zu "Rock Or Bust" immer wieder betont, dass er noch jede Menge Riffs und Ideen von Malcolm in der Schublade hat. Und (bestimmt nicht nur) ich würde es großartig finden, wenn es noch ein letztes Album von AC/DC geben würde, mit Phil Rudd, mit Brian Johnson (der ja durchaus die ärztliche Genehmigung hat, im Studio zu arbeiten), mit Cliff Williams (der keine Tourneen mehr spielen will). Aber AC/DC live mit nur noch Angus als "letztem Mohikaner"? Nee, danke! Da es leider aber nicht absehbar ist, ob es solch ein Album jemals geben wird, ist es doch umso schöner, dass es gerade aus Australien jede Menge Ersatzdrogen für darbende Young-Verehrer gibt, namentlich ROSE TATTOO, AIRBOURNE oder auch BLACK ACES, die soeben "Anywhere But Here" veröffentlicht haben.

"We aren’t necessarily trying to reinvent the wheel, but we are going to give it a bloody good spin.", sagt Sänger/Gitarrist Tyler Kinder, und er trifft damit den Nagel voll auf den Kopf. Das Debüt der Jungs, "Shot In The Dark", hat jede Menge Aufmerksamkeit bekommen. Und die dürfte sich mit dem Nachfolger noch steigern, vorausgesetzt, man weiß ehrlichen Rock zu schätzen. Die Musik auf "Anywhere But Here" atmet zu jeder Sekunde den Spirit von AC/DC. Gut, das mag auch für AIRBOURNE gelten, aber deren Ansatz ist deutlich metallischer, während BLACK ACES rockiger sind. Schlagt mich, aber ich höre da auch noch BLACK CROWES zu "Remedy"-Zeiten raus. Schon der Opener 'Show You How To Rock N' Roll' überzeugt in allen Bereichen. Auch der nachfolgende Titelsong haut in die gleiche Kerbe. So richtig geil wird es, wenn BLACK ACES den Blues haben, wie in 'Where You Love From'. Für mich der absolute Überflieger auf dem Album ist allerdings das treibende 'Cut Me Loose', auf dem BLACK ACES das Kunststück fertigbringen, AC/DCs 'This Means War' und 'Let There Be Rock' unter einen Hut zu bringen. Überhaupt eignet sich "Anywhere But Here" bestens für ein gepflegtes Trinkspiel am Wochenende. Wer den AC/DC-Track raushört, darf einen heben. Aber, und das ist der kleine, aber feine Unterschied, wo andere Truppen bei so viel Kopieren der Originale einen Rohrkrepierer veröffentlichen, ist BLACK ACES ein Album gelungen, das einfach nur gute Laune macht und man die Füße gar nicht stillhalten kann. Als ob das alles nicht schon Grund genug wäre, von einem gelungenen Album zu sprechen, hat kein geringerer als Mark Opitz "Anywhere But Here" produziert. Eben jener Opitz, der auch schon "Powerage" von AC/DC klanglich veredelt hat. Der Mann weiß also, wie's geht.

Ich kann ganz gut darauf verzichten, dass jemand das Rad neu erfindet, wenn das Endergebnis eine Scheibe ist, bei der man einfach ein gutes Gefühl hat, der Rock 'n' Roll aus jeder Pore tropft.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Show You How To Rock N' Roll
02. Anywhere But Here
03. Down
04. Better Off Dead
05. Where You Love From
06. Cut Me Loose
07. Good Woman Gone Bad
08. Run For Your Life
09. Short Changed
10. Show Me Your Love
11. We Came For Rock N' Roll
Band Website: www.facebook.com/blackacesrock/
Medium: CD
Spieldauer: 39:24 Minuten
VÖ: 17.11.2017

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