Golem (DE) - Eternity-The Weeping Horizons / The 2nd Moon (Re-Release)

Review von Eddieson vom 03.04.2014 (5081 mal gelesen)
Golem (DE) - Eternity-The Weeping Horizons / The 2nd Moon (Re-Release) GOLEM haben sich 1989 in der damals noch existierenden DDR gegründet. Bis dato brachten sie es auf drei Alben, von denen nun die ersten beiden Alben "Eternity - The Weeping Horizon" und "The 2nd Moon" neu veröffentlicht werden. Das wird auch dringend Zeit, denn die Originale sind leider kaum noch zu bekommen und wenn, dann nur für viel Geld. Also hat sich FDA-Rekotz gedacht, dass sie die Sachen als schicke Doppel-LP und Doppel-CD, plus schnöden Download anbieten. Dazu wurde ein komplett neues Artwork erarbeitet und Bandchef Andreas Hilbert setzte sich an das Material und masterte es neu. So haben die beiden Alben einen modernen Sound im Old School-Gewand bekommen.

Die damaligen Labels Invasion Records und Ars Metalli nahmen es wohl mit der Promo-Arbeit nicht so genau, denn die Band schaffte es leider nie aus dem Underground-Status hinaus. Dabei ist aber eines sicher, an schlechter Musik kann es nicht gelegen haben.

Was erwartet den Hörer also nun auf den ersten beiden Alben? Fange ich mal mit "Eternity - The Weeping Horizon" an. Gleich beim Eröffnungstrack 'Throne Of Confinement' wird deutlich, dass CARCASS beim Songwriting Pate gestanden haben. Da die Band aber ursprünglich aus dem Grindcore kommt, ist es erstaunlich, dass sich doch recht wenig Blast-Beats auf das erste Album verirrt haben. Stattdessen klingen die Songs wesentlich mehr Death Metal, mit teils doch etwas vertrackten Riffs. Nimmt man aber mal den Anfang von 'In My Favourite Darkness' könnte man auch meinen hier würden grad BOLT THROWER über einen herwalzen. Es geht also auch stumpf. Insgesamt fallen die Songs wesentlich mehr im Midtempo aus als angenommen. Klar werden immer mal wieder kurze, knackige Grind-Attacken eingestreut, die langsamen und rhythmischen Passagen liegen jedoch deutlich in der Überzahl.

Auf dem zweiten Album "The 2nd Moon" sieht es da nicht viel anders aus. Natürlich haben auch hier beim Songwriting die Engländer einen großen Einfluss gehabt, nun gesellt sich aber noch mehr Melodie in die Songs. Streckenweise werde ich da an FRAGMENTS OF UNBECOMING zu ihrer "Skywards"-Zeit erinnert. Schöne melodische Passagen treffen auf knüpelige Grind-Attacken. Wie auch schon auf dem Vorgänger-Album. Da auf "Eternity - The Weeping Horizons" das Songwriting teils etwas vertrackter war, ist es nun auf "The 2nd Moon" wesentlich straighter und etwas lockerer. Vor allem die melodischen Parts, wie z. B. bei 'The Shortening Way' oder 'Heretics' gefallen mir äußerst gut. Um aber eben noch mal eines klarzustellen: Auch wenn hier CARCASS immer wieder als Vergleich herhalten muss, sind GOLEM kein billiger Abklatsch. Die Ossis haben ihren eigenen Sound, ihre eigenen Songs und sind keine Band, die sich mal eben zusammengefunden hat um auf der Death Metal Welle mitzusurfen. Denkt dran, GOLEM wurde schon '89 gegründet.

Also, man kann sagen, dass dieses Re-Release durchaus sehr sinnvoll ist und wohl auch zeitlich nicht besser gepasst hätte. Auch wenn die Band momentan nicht aktiv ist, hoffen wir, dass sie nun die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient hat.

Lest auch das Interview mit Bandchef Andreas Hilbert.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
CD1: Eternity - The Weeping Horizon

01. Throne of Confinements
02. Mental Force
03. In My favourite Darkness
04. Dedication
05. Emotionally Astray
06. Incarnated Beast
07. Message From The Past
08. The Fall
09. Reflections Of Eternity

CD2: The 2nd Moon

01. The Wanderers
02. Departure
03. The Shortening Of The Way
04. Heretics
05. Old Father Eternity
06. God Emperor
07. Honoured And Hated
08. Renewal
09. The 2nd Moon
Band Website: www.golem-metal.de
Medium: Doppel CD
Spieldauer: 86:21 Minuten
VÖ: 04.04.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten