Empiresfall - A Piece To The Blind | |
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Review von baarikärpänen vom 15.02.2018 (4787 mal gelesen) | |
Es ist immer wieder erfrischend, wenn eine Thrash-Band sich an dem orientiert, wofür Thrash schon immer stand: geradeaus, voll auf die Glocke und brachial. Für mich wird es auf Ewigkeit ein Mysterium bleiben, wie eine Band wie PANTERA diesen Erfolg einfahren konnte mit ihrem "Groove-Thrash". Für mich ist das, was ich auf deren Scheiben gehört hab, so ähnlich wie der verzweifelte Versuch, ein Auto mit stotterndem Motor auf Glatteis, noch dazu mit angezogener Handbremse, in Fahrt zu bringen. Oder noch schlimmer ANTHRAX in ihrer "Mosh-Phase", wo es beispielsweise eine Cover-Version gebraucht hat, um wenigstens einen einzigen Song auf ein Album zu packen, der irgendwie losgebrettert ist. Aber gut, die Meinung hab ich zwar nicht exklusiv, bin mir aber durchaus bewusst, dass trotzdem eine ganze Menge Leute da draußen die Sache anders sehen. Zum Glück gibt es ja auch für so 'nen uneinsichtigen alten Furz wie mich immer noch Bands wie KREATOR oder DESTRUCTION und auch eine Menge Newcomer, die den Thrash so zelebrieren, wie ich ihn mag. Ins gleiche Horn stoßen dann auch EMPIRESFALL aus Hamburg. Seit 2008 aktiv, legen die Jungs jetzt mit "A Piece To The Blind" ihren Zweitling vor, dieses Mal auf einem "richtigen" Label und nicht in Eigenregie, wie beim Debüt. "A Piece To The Blind" startet (wie sich das gehört!) mit dem Instrumental 'The Descendant', das in 'Betrayers' übergeht, einem echten Brecher, der im Midtempo startet, mehr als geschmackssicher SLAYER zitiert und im Verlauf des Songs gekonnt die Geschwindigkeit variiert. Das nachfolgende 'In Decay' ist eine Abrissbirne in Formvollendung, die wahlweise die Mähne föhnt oder die sich abzeichnende Platte poliert. So, und nicht anders, gehört Thrash Metal. Und weil's so schön war, machen EMPIRESFALL mit 'Blood From The Sky' und 'Bloodshed And Chaos' gleich so weiter. Für Abwechslung ist dennoch mit den am Ende platzierten 'Enemy Of Mine' und dem Titelsong gesorgt, die beide etwas Geschwindigkeit rausnehmen, ohne aber an Durchschlagskraft zu verlieren. Vor allem 'A Piece To The Blind' erinnert an die stärksten Midtempo-Momente auf KREATORs letztem Output "Gods Of Violence". Ebenfalls positiv fallen die Vocals von Frank Chigetti auf, der glatt als härtere Version von Stacy Andersen (HALLOWS EVE) durchgeht. Gekonnt in Szene gesetzt wurde "A Piece To The Blind" übrigens von Jörg Uken, und weil auch das Cover-Artwork sowas von Thrash ist, kann der Daumen hier nur nach oben gehen. Und da bleibt er auch, obwohl die Jungs mit der Spielzeit von schlappen 28 Minuten absolut knauserig waren. Beim nächsten Album darf's gerne länger sein. Aber nur, wenn die Musik deswegen nicht langsamer wird! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Descendant 02. Betrayers 03. In Decay 04. Blood From The Sky 05. Bloodshed And Chaos 06. Wasteland 07. Enemy Of Mine 08. A Piece To The Blind | Band Website: www.facebook.com/empiresfallmania/ Medium: CD Spieldauer: 28:32 Minuten VÖ: 16.02.2018 |
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