Loudness - Rise To Glory

Review von baarikärpänen vom 26.01.2018 (5980 mal gelesen)
Loudness - Rise To Glory LOUDNESS können es sich (vollkommen zu Recht) ans Revers heften, Metal aus Japan in die weite Welt getragen zu haben. Größer waren und sind eigentlich nur X JAPAN. Mich hatten sie auf alle Fälle in den Klauen, seit ich 1984 den Song 'Esper' auf dem "Hell Comes To Your House"-Sampler gehört hatte. Auch die Öffnung gen Westen hin, beginnend mit "Thunder In The East" und mit massenkomaptiblerem Songwriting, war absolut kein Beinbruch oder Karriereknick. Dass Akira Takasaki ein echter Gott auf den sechs Saiten ist, steht auch fest. Dass LOUDNESS satte 37 Jahre nach Gründung immer noch aktiv sind und mittlerweile eine Diskographie vorweisen, die ein Buch füllen könnte, spricht auch Bände. Da verzeiht man es auch gerne mal, wenn Sänger Minoru Niihara in den letzten Jahren die ein oder andere modische Entgleisung zur Schau getragen hat. Verzeihen ist dann auch ein gutes Stichwort, wenn man sich dem neuesten Output "Rise To Glory" nähert. Wer LOUDNESS vor allem bis zu "Hurricane Eyes" (1987) mochte oder mag, aber auch an den nachfolgenden Scheiben phasenweise seinen Spaß hatte, der dürfte mit vorliegendem Album wirklich seine Schwierigkeiten haben. Es ist halt so eine Sache, wenn man sich weiterentwickelt, neue Einflüsse integriert.

Nein, schlecht ist "Rise To Glory" keinesfalls. Die Scheibe startet mit dem Instrumental '8118', welches schon mal untypisch, leicht ambientmäßig klingt. Das nachfolgende 'Soul On Fire' macht dann schon mal Laune, ein schöner Banger, der gut nach vorne losgeht. Beim dritten Song, dem bereits in der Tube veröffentlichten 'I'm Still Alive', wird das Tempo nochmal angezogen, auch wenn mir persönlich der Song ein wenig zu hektisch rüberkommt (abgesehen von Chorus und Bridge). Und leider auch irgendwie zu modern. Mag es an der Produktion liegen? Könnte sein, denn der Rotz fehlt. Trotz der durchaus vorhandenen Härte klingt das alles doch schaumgebremst. Ich betone nochmals, daß LOUDNESS prinzipiell mit "Rise To Glory" gar nicht so viel falsch gemacht haben. Man verzeiht ihnen auch den ein oder anderen Alterna-Einfluss, der z. B. einen Song wie 'Rain' durchaus interessant macht. Auch Freunde der good ol' days, die schon immer gut auf 'In The Mirror' oder 'Esper' konnten, werden mit 'Massive Tornado' und dem Titeltrack bestens bedient. Ich bin eh der Meinung, trotz angeführter Kritik, dass der Großteil der 13 Songs erst auf der Bühne so richtig rüberkommt. Und dann wäre da ja auch noch Akira Takasaki. Was der Mann sich an Riffs und Soli aus dem Ärmel schüttelt, da darf man gerne mal vor Begeisterung niederknien. Aber, und da darf man Takasaki mal großes Lob zollen, sind hier die Songs noch Songs und verkommen nicht zum Beiwerk, lästige Umrahmung von Saitengewichse. An "Rise To Glory" haben beide Seiten, Otto-Normal-Metaller und Gitarren-Nerd, ihre Freude.

LOUDNESS haben durchaus den Plan, mit "Rise To Glory" nochmal so richtig durchzustarten. Dafür spricht die geplante Welttournee. Ebenfalls dafür spricht, daß Minoru Niihara dieses Mal durchgehend auf Englisch singt und nicht, wie auf früheren Alben, die Texte weitestgehend in Landessprache verfasst sind.

Ein weiteres Argument, sich "Rise To Glory" zu sichern, ist die Bonus-Disc. LOUDNESS packen der europäischen und der US-Version der Scheibe noch "Samsara Flight" obendrauf, ein Album mit neu aufgenommenen Klassikern von 2016.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
CD 1

01. 8118 (Instumental)
02. Soul On Fire
03. I'm Still Alive
04. Go For Broke
05. Until I See The Light
06. The Voice
07. Massive Tornado
08. Kama Sutra (Instrumental)
09. Rise To Glory
10. Why And For Whom
11. No Limits
12. Rain
13. Let's All Rock

CD 2 (Bonus Disc)

01. Street Woman
02. The Law Of Devil's Land
03. Loudness
04. In The Mirror
05. Black Wall
06. Rock Shock (More And More)
07. Lonely Player
08. Devil Soldier
09. Burning Love
10. Angel Dust
11. Road Racer
12. Rock The Nation
13. To Be Demon
Band Website: www3.live.co.jp/loudness
Medium: CD
Spieldauer: 130:37 Minuten
VÖ: 26.01.2018

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