Self Hypnosis - Contagion Of Despair

Review von Metal Guru vom 30.08.2020 (7179 mal gelesen)
Self Hypnosis - Contagion Of Despair SELF HYPNOSIS stammen aus dem vielleicht noch immer Vereinigten (aber jetzt auf jeden Fall abgespaltenen) Königreich, schubladisieren sich selbst als 'Progressive Extreme Doom' und bestehen aus Chris Clayton (CAMEL OF DOOM, ESOTERIC) an Stahlsaiten und Stimmbändern und Greg Chandler (ESOTERIC) an Kunststofftasten, auch Stahlsaiten und ebenfalls Stimmbändern. Diese beiden progressiven Extrem-Doomer griffen sich den mir vollkommen unbekannten Tom Vallely (LYCHGATE, SANCTUS NEX), platzierten ihn erst als reinen Session-, dann als 'Lead Drummer' hinter der Schießbude und verbrachten gemeinsam Stunden/Tage/Wochen, um quasi das Gegenteil von 'Contagion Of Hope' zusammenzuschrauben. Als Inspiratoren nennt der Infoflyer (Zitat No. 1) "AKERCOCKE, BLACK EMPEROR, DEATH, GENESIS, GODFLESH, GODSPEED, LAIBACH, MELVINS, MINISTRY, THE PRODIGY, YES und YOB" - äh, wie bitte?

"Contagion Of Despair" enthält insgesamt sieben Songs in schier endlosen 77 Minuten und 46 Sekunden. Drei davon drehen deutlich unter fünf Minuten, vier davon deutlich drüber ('Contagion'/13:48, 'Divided'/16:27, 'Omission'/17:11 und 'Succumbed'/18:18). Diese Längen werden weniger durch doomtypische Langsamkeit, sondern mehr durch geradezu mantramäßige Wiederholung bestimmter Melodien, Motive und Muster erreicht. Es wird gebellt, gerufen und geschrien (teilweise zeitgleich), gesungen NICHT! Dafür bekommen Bellung, Rufung und Schreiung ordentlich Echo, Hall und Verzerrung, auf dass die inhaltschwangeren Texte tiefenwirksam transportiert werden (hust, krächz, röchel ...). Ansonsten: Breite Drums, fette Gitarren, tiefe Klangteppiche - alles supergut, alles super produziert, ABER: lang, viel (VIEIEIEL) zu laaang ...

Ich weiß nicht so recht, was ich von SELF HYPNOSIS halten soll - auf der einen Seite geht mir der extrem gleichförmige Gesang (= bellen/rufen/schreien, teilweise zeitgleich) bereits nach extrem kurzer Zeit extrem auf meinen metallisch-progressiven Sack, auf der anderen Seite machen mich mantrierende Melodien, melancholische Motive und monotone Muster schon an. Der Infoflyer informiert, "Contagion Of Despair" bedeute so viel wie (Zitat No. 2) "... a slightly slower slide into Hell". DAS mag sein und die in diesem Zusammenhang oben aufgelisteten Inspiratoren lass' ich größtenteils gelten. Aber Vergleiche mit melodischen GENESIS (?), motivierten MELVINS (??) oder mustergültigen YES (???) halte ich für vollkommen abwegig - hallo, geht's noch? Der Infoflyer empfiehlt ferner (Zitat No. 3): "... if you want to find out how those disparate elements fit together, then you'll probably need to listen to the end result." Dem schließe ich mich ausnahms-, bequemer- und diplomatischerweise an, ohne dabei die Vergießung von siebeneinhalb Tropfen zu vergessen ...

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Contagion (13:48)
02. Empowered - Restricted (4:29)
03. Omission (17:11)
04. Scandal (2:41)
05. Divided (16:27)
06. Leeches (4:52)
07. Succumbed (18:18)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 77:46 Minuten
VÖ: 21.08.2020

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