Illusioria - King | |
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Review von Zephir vom 30.11.2018 (5030 mal gelesen) | |
Wenn ein Bandname auf -ia endet, handelt es sich zumeist um eine Combo aus dem Gothic- oder dem Symphonic-Bereich, und mit dem Einsatz einer Dame an der Vokalfront ist zuverlässig zu rechnen. Die musikalische Richtung von ILLUSORIA ist demnach weniger überraschend denn berechenbar, aber konstante Muster haben durchaus ihren Charme: Wer im Segment female-fronted Melodic Metal heimisch ist, kann bei "King" getrost zugreifen. ILLUSORIAs jüngstes Opus ist ungeachtet des sechsjährigen Bandbestehens erst das zweite (sie debütierten 2013 mit "Illusory World"), aber eine lockere Auswurfrate ist ja kein Qualitätsmanko. Immerhin waren die Mainzer zwischenzeitlich mit Kapazitäten wie XANDRIA und NACHTGESCHREI (huch?) unterwegs und supporteten ALLY THE FIDDLE on tour. Wer jetzt in Anbetracht dieses Namedroppings kritisch auf Operndiventum oder Folk-Einflüsse harrt, der sei beruhigt: "King" liefert neun Tracks mit powervollem, gitarrenlastigem Melodic Metal. Nach dem märchenhaft-melancholischen Spieldosen-Intro 'The Princess' Rusty Lullaby' geht es mit Titeltrack 'King' gleichsam in die Vollen wie auch in eine Richtung, die der alten Hörerschaft jener Ära höchst bekannt und altvertraut anmuten muss. Tempo und Gitarrengeschredder lassen in den folgenden Songs nicht locker, die Synthies sind wohldosiert und dürfen zur sinfonischen Untermalung auch mal in den Vordergrund rücken ('Alone In The Dark', 'Behind The Mirror', 'The Crucible Of Man'). Die kräftige Stimme von Sängerin Eve ist eine Mischung aus rockig und poppig und wildert nur hier und da im Operesken - so etwa mit den Gesangslines von 'Alone In The Dark' oder 'The Crucible Of Man'. Zuweilen sorgen dunkles Gegrowl oder sonstige garstige harsche Vocals für das archetypische Beauty-and-the-Beast-Feeling, das über viele Jahre hinweg immer wieder bei der Hörerschaft zu zünden scheint ('Alone In The Dark' oder 'Caught In Time‘ - für die maskulinen Vocals zuständig sind Gitarrist Falko und Keyboarder Micha), und wo wir gerade bei Archetypen sind: 'Werewolf' hat im Rahmen des Genres zweifelsohne das Zeug zum ohrwurmtauglichen Gassenhauer. Mitunter kommen mir einzelne Passagen und Hooklines etwas uninspiriert vor, wie die instrumentale Bridge in 'On The Wings Of A Phoenix' oder der Chorus von 'Caught In Time'. Insgesamt ist "King" aber ein kräftiges Album mit ordentlich Power, Melodie und Symphonic-Charakter, das aus kompositorischem Blickwinkel so auch zu Zeiten von NIGHTWISHs "Wishmaster" (2000), EPICAs "The Phantom Agony" (2003) oder SONATA ARCTICAs "Silence" (2001) hätte entstehen können. Fans dieser irgendwann sicher auch ganz legitim als "alte Schule" zu bezeichnenden Strömung werden es lieben. Produziert wurde übrigens von Sebastian Levermann (ORDEN OGAN), und das neo-surrealistische Coverart von Jannis Winckler erfordert ganz genaues Hingucken. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Princess' Rusty Lullaby 02. King 03. On The Wings Of A Phoenix 04. Alone In The Dark 05. Afterlife 06. Behind The Mirror 07. Werewolf 08. Caught In Time 09. The Crucible Of Man | Band Website: illusoriamusic.com/ Medium: CD Spieldauer: 40:05 Minuten VÖ: 30.11.2018 |
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