Reptilian - Thunderblaze

Review von Souleraser vom 14.02.2003 (5391 mal gelesen)
Reptilian - Thunderblaze "Reptilian" besteht aus Mitgliedern von Bands, die mehr oder weniger bereits einschlägig bekannt sein dürften: Joel Linder(d) und Jonas Blum (v), ehemals bei Majestic tätig, Jonas Reingold, Basser bei Flowerkings und Midnight Sun, Thomas Blum (keyboards), Peter Espinoza(g), ehemals bei den Nasty Idols und schließlich Lasse Boquist, der zweite Klampfer.
Die Promobeilage verspricht klassischen Metal der Marke Judas Priest und Ozzy Osbourne, was mir kalte Schauer über den Rücken laufen ließ.

Ganz so schlimm war es dann doch nicht.
Schon der Opener und Titeltrack "Thunderblaze" ist ein absoluter Dampfhammer, der durchaus an die Priester zu ihren besten Zeiten (meiner Meinung nach "Painkiller") erinnert. Ähnlich heftig und flott geht es dann auch auf "Vengeance of Dark Retribution" weiter, während "The Conqueror" ein MidTempo-Stampfer ist, den auch Grave Digger eingespielt haben könnten, wobei Jonas Blum weitaus weniger krächzend zu Werke geht. Toller Refrain, landet bestimmt auf der Live-Setlist. "Knight of Hades" ist dann wieder flotter und hier geht Meister Blums Stimme durchaus das eine oder andere Mal recht stark in Richtung des Ober-Grabgräbers Chris Boltendahl. Starke, im Uptempo-Bereich angesiedelte Hymne, einer der stärksten Songs des ganzen Albums. "Chains of Love" erinnert sehr stark an eine weitere deutsche Combo, angesiedelt um Udo Dirkschneider, je nach Standpunkt also Accept oder U.D.O.. Astreiner, klassischer Metalsong der ohne Schwierigkeiten auch 10-15 Jahre früher hätte entstehen können und im Jahr 2003 trotzdem nicht veraltet rüberkommt. "MadMan City" ist ein großartiger schwer rockiger Song, mit genialem Mitsing-Refrain, der ein klein wenig an AC/DC erinnert, dabei aber deutlich heftiger knallt und auch insgesamt ne ganze Ecke düsterer klingt. Superb! "Raging Storms" finde ich ein klein wenig problematisch, denn der sehr balladesk angehauchte Song leidet stellenweise unter der etwas brüchig klingenden Stimme des Fronters, der an anderer Stelle im gleichen Song wieder zu glänzen versteht. Trotzdem ein absolut genialer Song mit Ohrwurmpotential. Nachdem die letzten paar Songs allesamt eher MidTempo waren, ist "Watching Hell from above" wieder ein schnellerer Track, der aufgrund der sehr eingängigen Struktur ebenfalls Ohrwurmpotential aufweist. 6.0 in der B-Note gehen an die Melodiefraktion für das amtliche Gefrickel , welches sich nach jedem Refrain anschließt. "In my Zombie Sleep" ist dann im Gegensatz zum Vorgänger beinahe schon extrem düster, was den Vergleich mit Ozzy nahelegt. Insgesamt einer der schwächeren Songs des Albums, da die Melodie eher enervierend den angenehm oder zum Bangen motivierend ist und das stimmbruchartig-orientierungslose Gejodel im Refrain wohl Geschmackssache sein dürfte.
"Bullet Speed" schließlich macht seinem Namen alle Ehre. Der Rausschmeißer ist der heftigste und einer der geilsten Songs des ganzen Albums. 5 Minuten 13 Sekunden ordentlichster Heavy Metal der alten Schule vorgelegt in absoluter Perfektion. Sehr eingängig, sehr heftig, sehr genial.

Im Prinzip gibts nicht viel an dem Album auszusetzen. Natürlich hat die Scheiblette ein paar schwache Momente, insgesamt aber findet sich hier endlich mal wieder eine sehr interessante Kapelle, die sich dem klassischen Metal verschrieben hat, sich dabei von den alten Meistern beeinflussen lässt und trotzdem nicht ihre Eigenständigkeit aufgibt.
Für alle Fans klassischen Heavy Metals eine absolute Empfehlung. "Nur" 8.5 Punkte, weil das ganze zwar abwechslungsreich und sehr interessant aber nicht wirklich innovativ ist.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01 - Thunderblaze
02 - Vengeance or dark retribution
03 - The conqueror
04 - Knight of Hades
05 - Chains of love
06 - Madman city
07 - Raging storms
08 - Watching hell from above
09 - In my zombie sleep
10 - Bulletspeed
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 48:42 Minuten
VÖ: 25.11.2002

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