Atlas Pain - What The Oak Left | |
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Review von Zephir vom 11.03.2017 (7254 mal gelesen) | |
Kommet herbei zur alten Eiche, ihr Mannen und ihr Frauenzimmer! Lasst die Hörner kreisen, huldigt den alten Göttern und huldigt der Musik! Heute spielen ATLAS PAIN ihren folkigen Epic Metal für euch auf. Angereist aus dem sonnigen Mailand, erklingen ihre Töne brillant und klar, dennoch rau und erdverbunden – huldigt dem neuen Klangepos "What The Oak Left"! So muss man nach vollständigem Rezipieren des Erstlings der Italiener ATLAS PAIN erst einmal selig lächelnd tief Atem schöpfen und das Gute-Laune-Endorphin-Feuerwerk im Hirn sich mäßigen lassen. Die Erwartungen sind hoch, wenn man weiß, wer beim Entstehungsspiel von "What The Oak Left" mitgemischt hat. Die Bandmitglieder selbst sind eher unbekannt: Das seit 2013 aktive italienische Quartett, das auf Promo-Images irreführenderweise Steampunk-Outfits zur Schau stellt, besteht aus Samuele Faulisi an der Vokalfront (auch Gitarre und Keyboards), Fabrizio Tartarini an der Gitarre, Louie Raphael am Bass und Riccardo Floridia hinter den Drums. Für das Mastering haben die vier allerdings direkt Mika Jussila akquiriert (NIGHTWISH, CHILDREN OF BODOM), das Artwork entstammt dem Pinselstrich Jan Örkki Yrlunds (KORPIKLAANI, und MANOWAR darf ich hier wohl auch nicht als Referenz unterschlagen). Was kriegen wir nun auf die Ohren bei der alten Eiche? Yiihaa! Ein Feuerwerk von mitteleuropäisch inspiriertem Folk Metal à la KROMLEK, Ohrwurm-Hooklines und cineastisches Soundtrack-Potenzial der Marke EQUILIBRIUM, mitreißende Schunkel-Refrains im Stile von ALESTORM und immer wieder Einflüsse aus dem harmonieverliebten Symphonic Metal. Um die harschen Vocals zu unterstützen, die erdig und true daherkommen, haben ATLAS PAIN scheinbar einen ganzen Wikingerchor für den Background geladen. Melodische Riffs mit Blastbeat-Untermalung wecken ein Gefühl wie einst KROMLEKs "Finis Terrae" und lassen Bilder von Bergen und weiten Wäldern entstehen. Ein Track jagt den nächsten, das Album ist ein Sturmgebraus an positiver guter Laune, bei dem auch die Instrumentalmusik nicht zu kurz kommt. Das Keyboard nie übermächtig, aber präsent genug, um das filmisch-monumentale Moment immer wieder aufleben zu lassen. Und wie es lebt! Ich Tor wähnte dieses Genre lang vergessen. Kommet, ihr Brüder und Schwestern, und fegt mit der wilden Jagd über den Himmel 'To The Moon'! Kommet denn und tanzt 'The Counter Dance', bis dass euch der Atem versiege! Atem holen könnt ihr noch immer 'Till The Dawn Comes'. Und mit dem instrumentalen, New-Age-angehauchten Epos 'White Overcast Line' blickt ihr so weit, weit über die Lande, dass ihr euch im Märchenbuche wähnt. Ist das kitschig? Und wenn schon! Ein bisschen synthetisch klingen dürfen die Panflöten und Dudelsäcke in diesem Genre schließlich immer, zwinker zwinker … Haben wir die Hooks und Themes irgendwo schon einmal gehört? Macht doch nichts, wenn's so einschlägt wie dieses erste Album von ATLAS PAIN. All ihr Götter, wieso sendet ihr uns dieses Sagen-hafte Werk erst jetzt? Bitte mehr davon! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Time And The Muse 02. To The Moon 03. Bloodstained Sun 04. Till The Dawn Comes 05. The Storm 06. Ironforged 07. The Counter Dance 08. Annwn's Gate 09. From The Lighthouse 10. White Overcast Line | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 51:46 Minuten VÖ: 10.03.2017 |
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