Lüt - Pandion | |
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Review von Opa Steve vom 05.10.2021 (5364 mal gelesen) | |
LÜT sind mir bisher eher durch ihre unkonventionellen Cover aufgefallen. Die auf den ersten Blick belanglos portraitierten Personen wie du und ich stellen sich eigentlich rasch als optischer Geniestreich heraus, denn diese Belanglosigkeit sticht natürlich inmitten all der betont künstlerischen oder betont klischeehaften Cover tatsächlich mal hervor und setzt sich im Gedächtnis fest. Nun hatte ich auch endlich mal Gelegenheit, mich mit dem Sound der Norweger zu beschäftigen. "Pandion" ist das Debütalbum, welches vor "Mersmak" erschien, aber es war bis zum Erfolg der Band nur als Import zu erhalten. Dies hat sich nun geändert - seit wenigen Tagen ist das Album auch hierzulande im normalen Handel. Und ich muss sagen, dass ich die Mischung aus wilder Party, Rotzrock und metallisiertem Punk durchaus spannend und kurzweilig finde. Die Musik versucht erst gar nicht, einen mit brutalsten Distortion und hyperfettem Metal-Mastering auf ihre Seite zu ziehen. LÜT klingen so, als würden sie gerade einen Gig irgendwo runterzocken und das imaginäre Publikum mitreißen. Eine Orientierung an Clicktracks lässt sich nicht erkennen, und die Band lässt sich selbst freien Lauf, was gern in einer wilden Fahrt mündet. Das Spiel ist extrem energetisch, und man kann sich nur vage ausmalen, wie schweißtreibend die Konzerte dieser Band sein mögen. Die Songs strotzen dabei aber vor Spielfreude und sind deutlich variantenreicher als die üblichen Riffbrecher mit einer Handvoll Akkorde. Aufgrund des steilgehenden Gebrülls des Sängers bekommen die Titel trotz der Partystimmung am Anschlag einen irgendwie fatalistischen Charakter. Die Songs machen klar, dass man zu ihnen wild feiern kann, aber dass sie auch zurückschlagen, wenn man sie unterschätzt. Tolle Power-Chöre und sogar Mariachi-Bläsereinsätze machen 'Ingen Tvil' zu einem humorvollen Killersong, straighte Punkrocker sind bis auf 'Skyt Mae' eher die Ausnahme. Aber auch dieser Titel hat immer wieder diese unerwarteten Breaks und plötzlich hervorbrechende, melodische Gangshouts, als würde die Band gerade komplett austicken - absolut mitreißend! Wer tanzen möchte, kann dies direkt beim flotten Opener 'Prisen' tun, der zu Anfang nach einem kurzen Intro zur halbstündigen Party namens "Pandion" einlädt. Fazit: LÜT muss man im Auge behalten und sollte sich auf keinen Fall einen Besuch bei einem verschwitzten Clubgig entgehen lassen (ihr wisst schon: sobald es wieder möglich ist).
Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Prisen 02. Du Vet Ingenting 03. Bedre For 04. Skyt Mae 05. Boytoy 06. Fettelüt 07. Ingen Tvil 08. Mer A Vise Til 09. Trash Gjennom 10. Slepp Mae Inn | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 28:37 Minuten VÖ: 24.09.2021 |
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