Coldworld - The Stars Are Dead Now | |
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Review von Zephir vom 06.02.2021 (6789 mal gelesen) | |
Schon lange lässt das Ein-Mann-Projekt COLDWORLD die toten schwarzen Sterne über uns leuchten. "The Stars Are Dead Now" ist ein erweitertes Re-Release des 2005 veröffentlichten Debüts, das trotz seines Umfangs von fünf Tracks immer wieder als EP bezeichnet wird. Mit zwei zusätzlichen Songs und einem neuen Artwork, das seinerseits an das Cover der EP "Wolves And Sheep" (2017) denken lässt, durchlebt das Ambient Black Metal-Opus nun eine Reinkarnation. Nach wie vor für sämtliche Instrumente, Vocals und Lyrics verantwortlich zeichnet Mastermind G. B., der einst in einem Interview sein Missfallen über das Bekanntwerden seines bürgerlichen Namens äußerte und daher auch in dieser Rezension nur mit seinen Initialen benannt werden soll. Aber auch diese beinahe vollzogene Pseudonymisierung ändert nichts daran, dass G. B. mit COLDWORLD eine moderne Form des Schwarzmetalls zelebriert, die ganz ohne Corpsepaint tiefe Depression und desolate Tristesse in ausladende Soundlandschaften kleidet. Bei den bereits bekannten Titeln handelt es sich um 'This Empty Life', 'Hate', 'Cancer', 'Suicide' und 'The Old Ghost In The Well'. In die teils atmosphärischen, teils hypnotischen Gitarrenteppiche mischt sich hier und da ein untermalender Synthesizer, zu alledem lassen die bizarr verzerrten unverständlichen Screams in klirrender Kälte die Seele gefrieren. Ein außergewöhnliches Kleinod ist der schwarzromantische Grusel-Soundtrack 'The Old Ghost In The Well', der nur aus beklemmender Geräusch- und Soundkulisse besteht, die zu beschreiben an dieser Stelle den Reiz des instrumentalen Tracks zerstören würde. Über den neuen Titel 'Dead Stars' könnten sich Freunde von ELDERWIND freuen; hier kommen Melodie und Melancholie gleichermaßen zum Tragen wie auch oftmals in der Musik des russischen Projekts. Die Kürze des Tracks von kaum mehr als zwei Minuten frappiert allerdings. Das abschließende neue 'Ragnarök' ist dagegen Kontrastprogramm: Hier wird zu viel vermindertem Gitarrengeschrammel drumgeknüppelt und fies gekeift - "The Stars Are Dead Now" entlässt den Hörer nicht träumend, sondern albbedrückt und atemlos. Freunde von Formationen wie LUSTRE, FARSOT oder auch SUN OF THE SLEEPLESS werden an dem Album Gefallen finden, und wer COLDWORLD bereits kennt, sollte es sich selbstredend erst recht einmal zu Gemüte führen. Ob dem neuen Release die Texte beiliegen, ist mir leider nicht bekannt, aber zu sagen wäre noch, dass das Artwork aus dem House of Inkantation stammt, das der Künstler Martin van Valkenstijn bewohnt - das ist, wie ich meine, ein weiterer Pluspunkt für dieses gelungene Werk. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. This Empty Life 02. Hate 03. Cancer 04. Suicide 05. The Old Ghost In The Well 06. Dead Stars 07. Ragnarök | Band Website: www.facebook.com/ColdWorldOfficial/# Medium: CD Spieldauer: 34:00 Minuten VÖ: 05.02.2021 |
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