Airbourne - Breakin' Outta Hell | |
|---|---|
| Review von Stormrider vom 07.10.2016 (5967 mal gelesen) | |
Eher früher als später wird man sich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass AC/DC wohl endgültig Geschichte sein werden. Das, was aktuell noch unter dem Banner des Blitzes läuft, ist jedenfalls nicht mehr die Band, für die Heerscharen von Fans in die größten Stadien pilgern. Und weil schon eine ganze Weile klar ist, dass Angus und Co. nicht ewig rocken werden, haben AIRBOURNE bereits vor ein paar Jahren angefangen sich um die Thronfolge des Boogie- und Blues- geschwängerten Pub-Hard-Rock zu bewerben. Nun geht die Bewerbung mit "Breakin' Outta Hell" bereits in die vierte Runde, und wenig verwunderlich haben AIRBOURNE, ganz in der Tradition ihrer Landsleute, nur marginale Änderungen in ihren Sound eingearbeitet. Der Titeltrack und Opener ist dann auch der übliche Partykracher allererster Güte und knüpft gnadenlos dort an, wo man es von der Band erwartet. Straight nach vorne rockendes Riff, das leicht kreischige Organ von Joel O'Keefe, pumpender Rhythmus und ein Einzeilenrefrain, den man bereits beim ersten Mal munter mitschmettern kann. Nichts Neues, also im Hause AIRBOURNE. Doch bereits beim folgenden 'Rivalry' wird die unbändige Power gegen einen Midtempogroove getauscht. Und genau dieser ist im Vergleich zu den drei Vorgängern dann auch die gefühlt größte Änderung, denn auf "Breakin' Outta Hell" wird das Gaspedal nicht mehr durchgehend auf die Karosserie getreten, sondern der Boogie bekommt mehr Platz. Daneben hat man noch ein wenig mehr der Rotzigkeit des Punk eingearbeitet. Jetzt hier die einzelnen Songs zu zerlegen macht eigentlich keinen Sinn, denn AIRBOURNE machen das, was sie können. Und sie machen es weiterhin gut, ohne dabei die ganz, ganz großen Hits an den Start zu bringen. Songs, die man sich vorstellen könnte, dass sie von 80.000 Menschen gleichzeitig gesungen werden."Breakin' Outta Hell" ist am Ende einfach dreckiger, whiskeygetränkter Rock 'n' Roll zum Luftgitarre spielen und Bier mit Freunden trinken. Nothing less, but nothing more. Die Lyrics drehen sich weiterhin um die wichtigsten Themen auf dem Erdball, also Sex, Alkohol und den Rock 'n' Roll selbst. Oder vermutet jemand bei Songtiteln wie 'It's Never Too Loud For Me', 'Down On You', 'Rocked Like This', 'When I Drink I Go Crazy', 'Do Me Like You Do Yourself' oder 'It's All For Rock N' Roll' ernsthaft weltpolitische Inhalte? Der Wortwitz eines Bon Scott bleibt dabei dennoch weiterhin unerreicht, und Joel schafft es noch nicht dieses Augenzwinkern in den schlüpfrigen Texten so gekonnt umzusetzen. Egal, Spaß macht das Album natürlich trotzdem und ist wieder mal ein potenzieller Partysoundtrack, auch wenn ich persönlich den direkten Vorgänger, "Black Dog Barking" ein ganzes Stück stärker einschätze und er für mich weiterhin das beste Album der Gebrüder O'Keefe und ihrer beiden Sidekicks darstellt. Wer AIRBOURNE bisher mochte, wird nicht enttäuscht werden und wer sie nicht mochte - ach, geht doch in den Keller zum Spaß haben! In einem Punkt schaffen es AIRBOURNE aber dennoch ihren Vorbildern das Wasser abzugraben. Ich bin persönlich ja der Meinung, dass AC/DC auf Platte immer etwas dünn klingen und ihre ganze Wucht nur live entfalten, AIRBOURNE hingegen können wieder mit einer schön druckvollen, von Bob Marlette eingetüteten Produktion punkten, und dass die Band auch auf der Bühne keine Gefangenen macht, dürfte in unseren Breitengraden hinlänglich bekannt sein. Bleibt also alles beim Alten, kann man sagen. Die Australier sind weiterhin der Thronfolger Nummer 1 der größten Hard-Rock-Band der letzten 40 Jahre. Ob sie es dabei jemals schaffen, so eine Konsensband zu werden wie AC/DC es sind (ich kenne zumindest niemanden der sagt: "Ach AC/DC, mach ma aus!"), das glaube ich trotzdem nicht. Braucht wirklich irgendjemand einen Anspieltipp? Vermutlich nicht, wer dennoch reinhören will: 'Breakin' Outta Hell' oder 'Thin The Blood'. Gesamtwertung: 7.5 Punkte  
| |
| Trackliste | Album-Info |
| 01. Breakin' Outta Hell 02. Rivalry 03. Get Back Up 04. It's Never Too Loud For Me 05. Thin The Blood 06. I'm Going To Hell For This 07. Down On You 08. Rocked Like This 09. When I Drink I Go Crazy 10. Do Me Like You Do Yourself 11. It's All For Rock N' Roll | Band Website: www.myspace.com/airbourne Medium: CD Spieldauer: 43:44 Minuten VÖ: 23.09.2016 |
Alle Artikel
