Aeranea - As The Sun Died

Review von Stormrider vom 31.07.2014 (4393 mal gelesen)
Aeranea - As The Sun Died Wer heute ein Female-Fronted-Gothic-Metal-Album veröffentlicht, der investiert Herzblut, denn aus kommerzieller Sicht ist der Zug schon eine Weile abgefahren. Eine Anbiederung an einen Trend muss man von AERANEA also auf ihrem Debütalbum nicht erwarten, vielmehr wird meist im Midtempo angesiedelter, getragener, melancholischer Gothic geboten. Vorgetragen von Christina Vogt, wird die Geschichte einer verlorenen Welt mit all ihren traurigen Emotionen erzählt. Zwar kein besonders überraschendes Thema in dem Genre, aber eben zur Musik passend. Glücklicherweise versucht Madame Vogt gar nicht erst an irgendwelchen operettenhaften Gejammer, sondern bleibt meist in den mittleren Lagen. Dass ihr an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig Durchschlagskraft und (zumindest gefühlt) etwas der Mut fehlt, darf man bei einem Debütalbum durchaus noch als charmant bezeichnen, dennoch ist hier noch eine Menge Entwicklungspotential verborgen, um die meist leicht monotonen Vocals mit mehr Emotionen zu versehen.

Die Songs selbst, sind allesamt mit nachvollziehbaren Melodien versehen und lassen sich ohne Gehirnverknotungen hören. Was ein Pluspunkt sein kann, kehrt sich dann ins Negative, wenn die Melodien doch nicht hängen bleiben wollen und sich die Refrains nicht so richtig heraus- und ins Hirn arbeiten. Und genau hier krankt es bei "As The Sun Died" ein wenig. Neben dem sehr starken Mittelteil der Platte, bei dem 'In Endless Litanies' (mit überraschendem Double-Bass-Gewitter), 'Way To Hell' (eröffnet und begleitet von elektronischen Klängen) und 'Your Nameless Heart' zu überzeugen wissen, gibt es noch recht häufig zu viel Durchschnitt. Nichts wirklich Schlechtes, kein Totalausfall, aber eben auch nichts, was sich dauerhaft für höhere Weihen empfiehlt.

Musikalisch werden die zehn Songs adäquat umgesetzt und rein technisch gibt es nichts zu bemängeln. Das ist in Zeiten, in denen jeder alles, was seine Finger und Stimmbänder hergeben, veröffentlichen kann, ja keine Selbstverständlichkeit mehr. Für mich persönlich könnte die Produktion (aufgenommen wurde im Sinustal Studio) etwas wärmer sein, kommt sie doch eher klinisch kühl aus den Lautsprechern. Ok, bei dem Albumtitel mag das zum Konzept gehören, es raubt "As The Sun Died" dennoch ein wenig von seinem Charme. Alles in allem ein ordentliches Debütalbum, das von Genrefreunden ruhig mal in einer melancholischen Stunde angetestet werden darf. Wenn es die Vier beim nächsten Longplayer schaffen, ihre offensichtlich vorhandenen Stärken noch mehr zu bündeln und die Highlightdichte in den Songs zu erhöhen, dann geht es aus dem Mittelfeld auch ins obere Genre-Tabellendrittel.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. As The Sun Died
02. Impurity
03. Prayers Die
04. In Endless Litanies
05. Ways To Hell
06. Your Nameless Heart
07. An Aetherial Nightmare
08. Transition
09. Still
10. The End
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:06 Minuten
VÖ: 27.06.2014

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