Inglorious - Ride To Nowhere | |
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Review von Stormrider vom 18.02.2019 (5047 mal gelesen) | |
"Ride To Nowhere" ist das dritte INGLORIOUS-Album, und der Titel der Scheibe hat spontan noch eine besondere Würze bekommen, denn die komplette Saitenfraktion hat, nach Beendigung der Aufnahmen und noch vor der Veröffentlichung des Albums, den Hut genommen und die Band verlassen. Insofern kann man den Elftracker wohl eher als letzte Momentaufnahme der alten Besetzung sehen, während der Ritt ins Ungewisse für die Zukunft bevorsteht. Diese Momentaufnahme ist allerdings qualitativ sehr hochwertig ausgefallen, und das Songmaterial verneigt sich einmal mehr vor dem klassischen britischen Hard Rock der 80er Jahre. Wie schon in der Vergangenheit sind insbesondere WHITESNAKE, aber auch RAINBOW unverkennbare Einflüsse für Sänger Nathan James und die Instrumentalfraktion beim Songwriting gewesen. Dabei reicht das Spektrum vom groovigen Opener 'Where Are You Now', über den riffbetonten Rocker 'Queen', bis hin zur rein akustisch intonierten Ballade 'Glory Days'. Aber auch die 70er werden gewürdigt und im Titeltrack kommen immer mal wieder Gedanken an LED ZEPPELIN auf, sowohl was die Akkordfolgen angeht, als auch die Vocals. Na, und dass Nathan singen kann, hat er ja nicht nur auf den beiden vorangegangenen Veröffentlichungen bewiesen, sondern auch schon beim TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. So gibt es an der Performance erwartungsgemäß nichts auszusetzen, auch wenn er bei den Balladen teilweise etwas arg weinerlich agiert. Das schon erwähnte 'Glory Days' ist hierfür ein gutes Beispiel, welches zwar die stimmliche Bandbreite aufzeigt, aber eben auch etwas zu sehr auf Heulerei aufbaut. Dabei hat Mr. James doch so eine angenehme Rockröhre, mit der er den Songs seinen Stempel aufdrückt und die auch von Produzent Kevin Shirley (IRON MAIDEN, JOE BONAMASSA, AEROSMITH u. a.) ins rechte Licht gesetzt wurde. Überhaupt sind der Mix und die Produktion sehr gelungen, wird doch allen Instrumenten der Raum eingeräumt sich zeigen zu können, obwohl die Vocals doch regelmäßig das vordergründige Element im Rampenlicht bleiben. Machen wir es also kurz und knapp. "Ride To Nowhere" ist ein wirklich starkes Classic und Hard Rock Album, welches allen Fans des Genres genug frisches Futter für die Ohren gibt. Zwar fehlt dem Album ein echter Hit, dafür sind die Kompositionen aber alle überdurchschnittlich gut. Die einzige Frage, die sich nun stellt, ist, inwieweit die neue Besetzung der Band den Spirit auch in die Zukunft trägt. Gefunden sind die neuen Mitstreiter schon, man darf also gespannt sein, in welche Richtung sich INGLORIOUS entwickeln werden, oder ob Nathan und Drummer Phil Beaver das musikalische Heft fest in der Hand halten. Bis dahin kann man sich aber mit "Ride To Nowhere" regelmäßig eine gute Dreiviertelstunde vergnügen. Als Anspieltipps haben sich 'Where Are You Now', 'Queen' und das eingängige und sehr eindringliche 'I Don’t Know' in Szene gesetzt. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Where Are You Now 02. Freak Show 03. Never Alone 04. Tomorrow 05. Queen 06. Liar 07. Time To Go 08. I Don’t Know 09. While She Sleeps 10. Ride To Nowhere 11. Glory Days | Band Website: www.inglorious.com Medium: CD Spieldauer: 43:59 Minuten VÖ: 25.01.2019 |
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