Unexpect - Fables Of The Sleepless Empire

Review von Baterista vom 26.10.2011 (5881 mal gelesen)
Unexpect - Fables Of The Sleepless Empire Ich hatte für einen Moment daran gedacht, mir einen Button zu basteln auf dem steht: "I survived UNEXPECT!". Entgegen der landläufigen Meinung, dass es genial-bescheuertes Gefrickel ist und ach, was für eine Kunst, finde ich das musikalische Werk namens „Fables Of The Sleepless Empire“ in erster Linie vor allem anstrengend. Es ist mir nicht klar, warum man jedes existierende Instrument des Planeten in einen Song quetschen muss. Das ist natürlich stark übertrieben, aber für meinen Geschmack wäre hier weniger sehr viel mehr gewesen. Mit Sicherheit ist man dadurch sehr proggy und in jeden Fall unexpect. Aber warum?! Diese Frage begleitete mich durch das gesamte Hörerlebnis und bereits nach der Hälfte von Song 3 bekam ich etwas Angst, weil ja noch 8 weitere vor mir liegen würden.

Auf weiteres Reinhören habe ich nach dem zweiten Durchlauf verzichtet. Sicherlich ist mir dadurch mindestens die Hälfte der Songstrukturen entgangen und verstanden habe ich es sowieso nicht, aber da meine Ohren bereits bluteten, sah ich wirklich keinen Grund, diese Tortur noch weiter fort zu setzen. Ich höre Prog Metal und finde ihn gut, ich mag Wagner-Opern und habe mir sogar schon mal eine Barock-Oper gegeben (nicht mein Ding). Aber ich höre all das lieber separat und nicht gleichzeitig. Denn in etwa so fühlt es sich an: als ob man im Flur eines Proberaumkomplexes stehen würde und zwei Prog-Metal-Kapellen, einer Jazz-Combo sowie einem Sinfonieorchester gleichzeitig bei der Probe lauscht. Das bringt teilweise richtig tolle und abgefahrene Songparts hervor, nervt auf Dauer aber doch sehr. Zumindest geht es mir so und ich kann schließlich nur von meiner Wenigkeit ausgehen.

Die Stärke der Band bzw. Musik entfaltet sich immer in den ruhigeren Parts, die sind oft wundervoll. Ganz besonders wenn Sängerin Leilindel dann noch singt. Ich finde ihre Stimmfarbe großartig und sie weiß diese in allen Facetten einzusetzen. Zweifellos beherrscht jeder der Musiker sein Instrument bis zur Perfektion, aber ich bewerte auch, wie mir etwas gefällt und da scheiden die Kanadier für mich leider aus.

Fazit: Wer sich bei allen gängigen Prog Metal Bands zu Tode langweilt oder der Meinung ist, STRAPPING YOUNG LAD wäre Kindergeburtstag, der sollte sich UNEXPECT zulegen. Nischenmusik für alle, die es ganz besonders gaga mögen. Die Punktefindung war etwas schwierig. Mir gefällt es nicht wirklich, aber musikalisch ist es top. Also was tun? Ich habe mich daher für 7 Punkte entschieden.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Unsolved Ideas Of A Distorted Guest
02. Words
03. Orange Vigilantes
04. Mechanical Phoenix
05. The Quantum Symphony
06. Unfed Pendulum
07. In The Mind Of The Last Whale
08. Silence This Parasite
09. A Fading Stance
10. When The Joyful Dead Are Dancing
11. Until Yet A Few More Deaths Do Us Part
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 55:46 Minuten
VÖ: 07.10.2011

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