Argus - Beyond The Martyrs | |
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Review von EpicEric vom 08.11.2013 (5971 mal gelesen) | |
Stoner-Sound, 70er-Einflüsse und (bisweilen fruchtlose) MERCYFUL FATE-Kniefälle sind der letzte Schrei und eine treffende Zusammenfassung von 70% der aktuellen Newcomerszene im Metal. Dabei gibt es junge Bands, die durch ihren daraus folgenden Exotenstatus in relativer Konkurrenzlosigkeit hervorstechen, sei dies positiv oder negativ. Oder durch kompromisslose Qualität, einem Tunnelblick, der auf das Schaffen gerichtet ist und sowohl Ablenkung von der Seite als auch rücklings kein Stück zulässt. Nicht, dass ein hervorstechendes Epic Doom-Konzept zu irgendeiner Zeit kein Exot gewesen wäre, wobei die Betonung nicht auf dem Hervorstechen liegt. Hier hat man es schließlich mit einer Sparte zu tun, die von Haus aus auf Trademarks setzt, die sich dem sporadischen Reinhören verschließen. Hören wir mal in ARGUS' neue Platte "Beyond The Martyrs" rein! 'By Endurance We Conquer' beginnt mit etwas, das an DISSECTION erinnert, aber die klirrende, melancholische Kälte macht bald Platz für die walzenden Schmetterriffs, die sich im Verlauf des Albums als eines der prägendsten Markenzeichen von ARGUS herausstellen sollen. Begleitet von einem urmächtigen Organ eines Butch Balich, wie ich meinen möchte eines der ganz wenigen, die vor einem so tiefenlastigen, hämmernden Sound nicht nur bestehen, sondern brillieren können, dominiert sich das Quintett durch die sechseinhalb Minuten des Titels und legt einen mordsmäßigen Epic Metal Chorus auf's Parkett. Die fünf Jungs kommen übrigens aus Pennsylvania, gründeten sich 2005 und "Beyond The Martyrs" ist deren Drittwerk. Unlängst wurden ein Deal mit Cruz del Sur unterzeichnet und auch deutsche Lande im kleinen Rahmen betourt. Eingangs hätte erwähnt werden sollen, dass Doom nicht die volle Miete hier ist, die Herkunft aus den Staaten lässt sich nämlich deutlichst heraushören, und neben SOLSTICE scheinen Bands wie SLOUGH FEG und BROCAS HELM dezent ihre Spuren im Songwriting hinterlassen zu haben. Sonderliche Ausbrecher nach oben, Songlänge betreffend, gibt es nicht und Titel wie 'No Peace Beyond The Line' oder 'Four Candles Burning' ziehen ihre klassische Schwere größtenteils aus den schon erwähnten begnadeten Vocals, die man noch dem Doom zuschreiben würde, wenn sie BON JOVI Songs darbieten würden. 'The Coward's Path' ist eine absolute Glanzleistung, die, mit knapp über sieben Minuten das längste Stück hier, ein grandioses Wechselspiel aus von Anfangs aufgegriffenen Melancholie-Parts, Walzriffs und US-Power abbrennt und einer von zwei Songs ist, die, trotz gekonntester Überzeugungsarbeit seitens der vorherigen, erst den eigentlichen Kaufgrund für "Beyond The Martyrs" ausmachen. 'Cast Out All Raging Spirits', welches darauf folgt beginnt mit dem wohl energetischsten Intro der Platte und wummert sich in relativem Uptempo zu einem göttlichen Gitarrensolo vor der Kulisse der donnerndsten Bassdrumtriolen, die MANOWAR nie auf "Into Glory Ride" spielten. Der Rauswerfer ist zeitgleich der Titeltrack und außerdem instrumental. Gedrückt beginnend, avanciert 'Beyond The Martyrs' zum Finale hin mehr und mehr zu einer weiteren Darbietung der schon oben gehuldigten Solierungskunst. Glücksgriff! Für Cruz Del Sur, weil eine Band mit einzigartigem Sound für sich gewonnen wurde, für ARGUS, weil selbiges Label für seine herausragende Promoarbeit bekannt ist und auch die Belieferung großkalibriger Plattenläden drin ist, und letztendlich für den Endverbraucher, weil das den Zugriff auf ein herausragendes Stück Heavy Metal unendlich erleichtert. Die Musik selbst betreffend kann abschließend wenig gesagt werden, was nicht schon gesagt wurde. Ganz groß! Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. By Endurance We Conquer 02. No Peace Beyond the Line 03. The Hands of Time Are Bleeding 04. Trinity 05. Four Candles Burning 06. The Coward's Path 07. Cast Out All Raging Spirits 08. Beyond the Martyrs | Band Website: www.argusmetal.com/home/ Medium: CD Spieldauer: 42 Minuten VÖ: 04.10.2013 |
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