Pathfinder - Fifth Element

Review von EpicEric vom 20.06.2012 (4991 mal gelesen)
Pathfinder - Fifth Element Die Polen von PATHFINDER haben mit ihrem 2010er Debütalbum "Beyond The Space, Beyond The Time" ja ganz schön staub aufgewirbelt, und das auf einem Markt, der fast ebenso umkämpft ist, wie geschmäht; dem symphonisch angehauchten Power Metal. Wer seine Vorbehalte beiseite legen kann und dem Sextett ein Ohr schenkt, wird zumindest eingestehen müssen, dass die Band trotz der sprichwörtlichen Ausgelutschtheit des Genres eine erfrischende Eigenständigkeit an den Tag legt. Auf "Beyond The Space, Beyond The Time" toben epische Gitarrenschlachten, orchestrale Elemente finden genau da ihren Platz, wo sie hingehören und wo es sich ziemt, vermag man dennoch eine Härte und Aggression zu vermitteln, bei der vielen Genrekollegen die Spucke wegbleibt.

Mit "The Fifth Element" steht nun seit kurzem der Nachfolger in den Plattenregalen und macht fast genau da weiter, wo man 2010 einen Haufen hibbeliger Harmonieenthusiasten zurückgelassen hat. Die Songs sind komplex ohne Ende. Der winzige rote Faden, der sich durch die wuchtigen Songlithaneien schlängelt, wird derart von allen Seiten von verspielten Interludes und Orchesterattacken zugeschmettert, dass der arme Wicht sich kaum hindurchretten kann. Großes Aber: Die Grenze zur ausufernden Progorgie bleibt unbetastet und der Hörer von FATES WARNING-Taktwechseln verschont. Obwohl "The Fifth Element" sich dieses Attribut mit dem Debütalbum teilt, macht sich nach einiger Zeit doch eine Schwerpunktverlagerung bemerkbar, nämlich ist der orchestrale Anteil der Musik diesmal wesentlich fetter ausgefallen. Wo "Beyond The Space, Beyond The Time" sich noch als Metalalbum mit Klassikanleihen zeigte, ist es beim aktuellen Silberling teilweise genau andersrum. Zwar gibt es Titel, bei denen vornehmlich metallisch zu Werke gegangen wurde, aber unterm Strich ist die Streicherfront dieses Mal wesentlich häufiger ins Schwitzen gekommen. Technisch ist die Band durchgehend in Topform und Fronter Szymon Kostro hat enormen Wiedererkennungswert in der Stimme.

Nicht nur die Frage, wohin die Reise musikalisch bei Streich Nummer drei gehen soll, macht Lust auf weitere Abenteuer mit einer von Polens besten Newcomerbands. Die Musik ist derart tiefgängig und plastisch, dass man sich gerne darin verliert, verschließt sich aber doch nicht vor sporadischem Reinhören. PATHFINDER ist damit erneut ein Geniestreich gelungen, den ich gerne uneingeschränkt Fans von RHAPSODY oder STRATOVARIUS empfehlen würde, aber sowas schreckt die Leute ab. Wer steil geht bei dem Gedanken, dass diese Bands mit ICED EARTH, HEIR APPARENT oder VIRGIN STEELE Liebe machen, sollte wirklich mal reinhören!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01.Ventus Ignis Terra Aqua
02.Fifth Element
03.Ready to Die Between Stars
04.The Day When I Turn Back Time
05.Chronokinesis
06.March to the Darkest Horizon
07.Yin Yang
08.Elemental Power
09.Ad Futuram Rei Memoriam
10.When the Sunrise Breaks the Darkness
11.Vita
Band Website: www.pathfinderband.com
Medium: CD
Spieldauer: 60 Minuten
VÖ: 25.05.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten