Rex Brown - Smoke On This

Review von Stormrider vom 16.08.2017 (4039 mal gelesen)
Rex Brown - Smoke On This So, für diejenigen, die nicht wissen wer REX BROWN ist, machen wir zunächst ein wenig Namedropping. REX BROWN war Bassist u. a. bei PANTERA und DOWN. Alleine durch sein Mitwirken bei diesen beiden Bands kann er also als Szenepersönlichkeit angesehen werden, die im Metal ihre Fußspuren schon seit mehr als 25 Jahren hinterlassen hat und folglich niemandem mehr etwas beweisen müsste. Auch KILL DEVIL HILL, die er gemeinsam mit Vinnie Appice aus der Taufe gehoben hat, wussten mit ihren zwei Alben durchaus zu gefallen. Aber offensichtlich hatte der hauptsächlich als Bassist bekannte Texaner nun das Bedürfnis, mal aus dem klassischen Bandkontext auszubrechen und der Welt zu zeigen, dass er auch Gitarre und Vocals draufhat. Mit "Smoke On This" schiebt er daher sein erstes Soloalbum über den Tresen. Und wie das oft bei Soloalben von Musikern ist, die vorher in bekannten Bands unterwegs waren, runzelt man beim Ersthören die Stirn. Denn so wirklich will sich "Smoke On This" zunächst nicht ins Gesamtwerk von REX BROWN einfügen und wirkt aufgrund der sehr unterschiedlichen Songs auch nicht unbedingt wie aus einem Guss, sondern wie ein Sammelsurium von Ideen, die sich über die Jahre so angehäuft haben. Geht man aber mal von seinen bisherigen Veröffentlichungen einen Schritt weg und mehr in die Vergangenheit, also die Zeit in der man klassischerweise musikalisch sozialisiert wird, dann macht der Classic Rock mit Southern-Einschlag durchaus Sinn. Und dass jemand der die 50 bereits überschritten hat, mittlerweile einen breiteren musikalischen Horizont hat, als das mit Anfang 20 der Fall ist, das ist auch nicht sonderlich ungewöhnlich. Hören wir also mal rein.

'Lone Rider' ist ein klug gewählter Opener, denn der Song rockt ordentlich "texanisch" und zeigt, dass REX BROWN auch mit sechs Saiten zurechtkommt und vor allem eine ganz passable Lead-Stimme hat. Etwas dreckig und verlebt, viel Whiskey und nicht glattgebügelt, so als wäre er nicht als Bassist um die Welt gezogen, sondern als Sänger einer klassischen Rock 'n' Roll-Band. Aber wie bereits erwähnt, ist "Smoke On This" kein Album, was sich an einem Genre abarbeitet. 'Buried Alive' kommt eher aus dem Blues, 'Grace' kann eine funkige Note nicht verhehlen, 'Fault Line' zollt dem Country Tribut und 'Get Yourself Alright' darf man durchaus als psychedelisch werten. Dazu verneigt sich REX BROWN in 'Crossing Lines' tief vor LED ZEPPELIN. Dass die Songs fast alle einen coolen Groove spendiert bekommen haben, das wundert nicht, denn neben der Gitarre spielt Rex natürlich auch den Bass ein und harmoniert dabei ausgesprochen gut mit dem aktuellen ACCEPT-Drummer Christopher Williams. Der Sound des Albums ist dabei schön erdig und hat Biss. Hier hat Caleb Sherman einen starken Job abgeliefert.

Soweit so gut. Leider gibt es am Ende des Tages jedoch einen Kritikpunkt, der dann auch dazu führt, dass die Blutstropfenzahl nicht höher angesetzt wird. Das Songmaterial hat einfach zu wenige kompositorische Höhepunkte. Die Songs sind nicht schlecht und lassen sich alle hören, aber dass man dieses Wow-Gefühl hat, das kommt einfach nicht. Oder zumindest nicht oft genug. Hier ist REX BROWN leider ein Stück weit zu sehr auf Nummer sicher gegangen, oder hat vielleicht zu früh einen Song abgenickt, anstatt die Hooks noch weiter auszuarbeiten. Schade, denn das Potenzial hat er unbestritten. Wenn er sich beim zweiten Streich ein wenig mehr fokussiert, nicht in zu vielen Stilen verliert und die Hooks noch etwas deutlicher herausarbeitet, dann steht der Tatsache, dass man ihn zukünftig auch als Solo-Künstler in der Szene wahrnimmt eigentlich nichts entgegen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lone Rider
02. Crossing Lines
03. Buried Alive
04. Train Song
05. Get Yourself Alright
06. Fault Line
07. What Comes Around
08. Grace
09. So Into You
10. Best Of Me
11. One Of These Days
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:54 Minuten
VÖ: 28.07.2017

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