Spitefuel - Second To None

Review von Stormrider vom 10.05.2017 (5462 mal gelesen)
Spitefuel - Second To None Wer sein Debütalbum selbstbewusst "Second To None" nennt, der sollte auch überzeugendes Songmaterial am Start haben. Denn seien wir ehrlich, nichts ist leichter als sich das Maul über eine Band zu zerreißen, die mit ihrer Musik nicht auf dem Level spielt, auf dem sie sich mit ihrem Aussagen platziert. MANOWAR konnten sich auch nur "Kings Of Metal" nennen, weil sie damals das Material dazu eingetütet hatten. Aber das ist ein anderes Thema, hier geht es um SPITEFUEL, und die Schwaben, die sich aus der Asche der Sleazer STRANGELET erhoben haben, können aus dem Stand weg überzeugen.

Vom Sleaze der Vorgängercombo sind hier und da noch Versatzstücke erkennbar, aber man hat eine deutliche Kurskorrektur in Richtung klassischem Heavy Metal der alten Schule vorgenommen. Wer bei SAXON, ACCEPT oder PRIEST anfängt den Nacken zu bewegen, der wird sich von SPITEFUEL gut unterhalten sehen. "Second To None" startet allerdings zunächst mit einem verzichtbaren Intro, dass eher an eine Fantasy-Platte erinnert. Zum Glück lässt der eigentliche Opener 'Purified' das binnen Sekunden vergessen, wenn er sich direkt in die Ohrmuscheln rifft. Yeah Baby! Klassischer Metal, der auch in den 80ern eine gute Figur gemacht hätte, der aber dennoch nicht staubig produziert ist und somit frisch und unverbraucht wirkt. Die Nörgler werden sagen, dass man regelmäßig die ein oder andere Assoziation zu bekannten Songs im Ohr hat, und auch in den Lyrics sind nicht selten Anleihen oder Zeilen zu finden, die man doch irgendwo her schon kennt. Macht aber trotzdem Spaß die Chose, zumindest dann, wenn der Fünfer aufs Gaspedal tritt, so wie in 'Devil's Darling' oder der Single 'Sleeping With Wolves'. Auch die 'Whorehouse Symphony' ist gelungen und erinnert entfernt an die GUNNERS zu "Lies"-Zeiten. Allerdings ist auf "Second To None" auch noch nicht alles Gold. Insbesondere wenn man in Richtung Ballade geht, wird das Material ziemlich beliebig. Während 'Regrets' als Halbballade noch ihre Momente hat, bleibt für 'Fly' eher das Prädikat Quotenballade und das eingeschobene Instrumental 'Adamah's Tribe' lässt einen auch erstmal fragend zurück. Sei's drum, alles in allem machen SPITEFUEL auf ihrem Debüt schon eine Menge richtig, auch wenn man vom Prädikat "Second To None" doch noch den ein oder anderen Schritt entfernt ist.

Aber sehen wir den Tatsachen mal ins Auge: Wer auf klassischen Metal steht, der sollte sich langsam damit anfreunden, dass die oben erwähnten alten Granden nicht ewig weitermachen werden. Da ist es gut zu wissen, dass es junge, hungrige und spielfreudige Bands gibt, die den alten Spirit leben und dennoch nicht nur auf der Retroschiene fahren wollen. Ich bin gespannt, was SPITEFUEL zukünftig noch zu bieten haben.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. On Burning Wings
02. Purified
03. By My Hand
04. Whorehouse Symphony
05. Regrets
06. Sleeping With Wolves
07. Adamah's Tribes
08. Triad Of Faith
09. Fly
10. Devil's Darling
11. It Remains Empty Forever
Band Website: www.spitefuel.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:01 Minuten
VÖ: 07.04.2017

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